3 Eylül 2012 Pazartesi

Die Kirchen von Göreme


Göreme (Maccan/Avcılar)

Göreme liegt umgeben von Tälern 10 km von Nevşehir entfernt in dem Dreieck Nevşehir-Ürgüp-Avanos. Alte Namen für Göreme waren Korama, Maciana, Macca und Avcıları. Der Name Korama wird erstmals in einer Urkunde aus dem 6. Jahrhundert erwähnt. Aus dem Dokument geht hervor, dass der Heilige Hieronymus mit 30 seiner Anhänger in Malatya zu Tode gemartert wurde und man seiner in Korama wohnenden Mutter die abgeschnittenen Hände ihres Sohnes geschickt habe. In der Tokalı-Kirche im Freilichtmuseum Göreme ist die Geschichte des Märtyrers auf großen Fresken dargestellt. Die Einwohner von Venessa, dem heutigen Avanos, haben Göreme in der römischen Zeit mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit als Nekropole benutzt. Ein grosses Grabdenkmal mit zwei Säulen in einem Feenkamin mitten im heutigen Göreme sowie die zahlreichen Gräber in der Umgebung sprechen dafür.
Im frühen Mittelalter war Göreme ein bedeutendes christliches Zentrum und im 11. und 13. Jahrhundert ein an Mokissos in der Nähe von Aksaray gebundenes Bistum. Trotz der vielen Felsenklöster, -kirchen und -kapellen im Raum Göreme sind irgendwelche Unterlagen in Bezug auf die Baugeschichte nirgends zu finden. Unsere Datierung basiert auf der Fresken- und Bautechnik der Sakralbauten.




Architektur und Malerei der byzantinischen Höhlenkirchen in Kappadokien.


Die künstlerische Ausgestaltung der kirchlichen Anlagen geht in Kappadokien in die Zeit vor dem Bilderstreit zurück. Die ältesten Beispiele reichen in das 6. Jahrhundert zurück und sind noch recht einfach und unbeholfen. Sie entstammen einer volkstümlichen Kunst, die sich, aus einem provinziellen bäuerlichen Milieu hervorgegangen, fernab von den großen kulturellen Zentren wie Alexandria, Antiochia oder Konstantinopel entwickelte. Dennoch spiegeln Architektur und Malerei die gesamtbyzantinische Kulturentwicklung wider. Das Charakteristikum der kappadokischen Architektur ist, dass sie "ex negativo" entstanden ist. Die unterschiedlichen Grundrisse und Raumkörper der byzantinischen Sakralarchitektur mussten aus dem Tuff herausgearbeitet werden. So entstanden Räume durch Entfernen statt durch Aufbauen von Material.  Daraus entwickelte sich eine  nachahmende, keine konstruktive Architektur: Die Arkaden werden nicht von den aus dem Felsen gehauenen Säulen gestützt, die Gewölbe und Kuppeln haben keine eigentliche Funktion, sondern sind formales Repertoire. Rücksichten auf statische Belange musste man nicht nehmen. Die Architektur diente gänzlich den Funktionen, die die Liturgie verlangte, und erhielt dadurch symbolische Bedeutung: die Apsis mit Altar, das Synthronon, der Platz für die Kleriker, die Kuppel als Abbild des Himmels, der Narthex oder die Vorhalle für die Katechumenen, die Ikonostase und die Kanzel. An den Felsenkirchen Kappadokiens kann man alle Formen byzantinischer Sakralbaukunst in verkleinertem Maßstab studieren.  Sie reichen vom einfachen Schiff mit Gewölbe (Karabas im Tal von Soganli) bis zur Dreikonchenanlage (Tagar), vom trapezförmigen Raum, der von einer Querreihe von Pfeilern und Arkaden abgestützt ist (Sakli Kilise bei Göreme) bis zum quadratischen Kirchenschiff, bei dem vier Säulen Bögen und eine Pendentifkuppel stützen (Eski Gümüs bei Nigde) und finden ihren krönenden Abschluss in der Grundrißform des griechischen Kreuzes mit überkuppelten Nebenschiffen ("Säulenkirchen" in Göreme). Aus der Kombination zweier Kirchen entstand die ungewöhnliche Kirchenanlage von Tokali Kilise.
Die meisten Anlagen waren vollständig ins Berginnere verlegt und aus Gründen der Sicherheit von außen kaum auszumachen. Die Innenräume erreichte man über versteckte Treppen und durch unscheinbare Zugänge. Häufig steht die bewusste äußere Tarnung der Kirchen in überraschendem Gegensatz zu der oft reichen und kunstvollen Innengestaltung, der Malerei.  In Form und Inhalt stellt die byzantinische Kunst das umfassendste und beständigste künstlerische System des Mittelalters dar.

Die Bildprogramme und jedes einzelne Thema waren durch kirchliche Autorität und Überlieferung festgelegt und zu einer prägnanten Klarheit entwickelt, die über Jahrhunderte den gültigen Maßstab setzte. Alle Elemente der byzantinischen Kunst waren religiösen und formalen Konventionen verpflichtet, die der künstlerischen Freiheit Grenzen setzten, aber doch Spielräume ließen, um innerhalb dieser Grenzen eine lebendige Entwicklung der Formen und Stile zu ermöglichen. Die bildhafte Ausgestaltung der Höhlenkirchen, die bis in das 7. Jahrhundert zurückreicht, und die abrupt am Ende des 12. Jahrhunderts abbricht, spiegelt im Laufe ihrer Entwicklung die unterschiedlichsten Einflüsse wider. In der Frühzeit der kappadokischen Malerei überwiegt das ornamentale Repertoire mit geometrischen Mustern, Kreisen, Kreuzen, Flechtbändern und Ranken, die oftmals noch auf  Vorbilder der Spätantike hinweisen. Menschliche Abbildungen sind meist frontal und unbeweglich dargestellt. Erst im 9. Jahr-hundert befreit sich die Kunst von diesem starren Schema, und auch die Wandflächen werden besser genutzt. Nebeneinanderstehende Szenen und Heiligenbildnisse fügen sich in ein Netz von Feldern ein, die jeweils einer biblischen Episode vorbehalten sind. In der Regel entnahm man die Motive den Evangelien aber auch apokryphen Texten. Die Aufgabe der Bildfolgen bestand darin, Prediger in der Erklärung der Evangelien zu unterstützen und die Mönche bei der Meditation zu leiten.
Die "funktionelle" Auffassung der Bilder, die auch der mittelalterlichen Malerei in den Kirchen der Romanik zugrunde liegt, beruht auf einer graphischen Interpretation der heiligen Texte. Die großen Themen, die immer wieder auftauchen sind:
Die Kindheit Marias, die Verkündigung, die Geburt Christi, die Anbetung der Könige, die Darstellung im Tempel, die Taufe Jesu durch Johannes, die Wunder Jesu, der Verrat des Judas, die Verleugnung des Petrus, das Abendmahl, die Passion und Kreuzigung, die Grablegung, die Auferstehung, die Verklärung und das Pfingstfest. In der Apsis thront gewöhnlich Christus als Pantokrator, als König der Welt, manchmal umrahmt von apokalyptischen Symbolen. In den Seitenapsiden wird Maria, meist mit dem Kind, dargestellt. Jede Kirche war für die Byzantiner als Mikrokosmos Abbild der Welt.

Die Malerei hatte somit die Aufgabe, die Kirche mit Bildern von Gott, den Engeln und Menschen, von Heiligen und Stiftern zu bevölkern und so die Schöpfung zu symbolisieren. Neben der höfisch beeinflussten Kunst der Kirchen des 11. Jahrhunderts, den "Säulenkirchen" und der Tokali Kilise, gibt es Kirchen mit dem typischen Dekor einer anikonischen Kunst, so wie dies die ikonoklastische Lehre forderte. Ein Beispiel ist die Barbara Kilise
in Göreme, die fast ausschließlich mit abstrakten Motiven und Symbolen geschmückt ist, die aber aufgrund ihrer Architektur aus einer Zeit weit nach dem Ikonoklasmus zu datieren ist.
 Die Darstellungen aus dem 11. Jahrhundet, dem Höhepunkt der kappadokischen Malerei, zeigen einen hochentwickelten Stil. Die Zeichnung der Figuren gewinnt an Eleganz und Feinheit, die Regel der Frontalität wird zunehmend aufgelöst, die Gesichter bekommen individuelle Züge, die Gesten werden lebendiger und die Hände sind von starker Ausdruckskraft. Die "nassen" Gewänder, die sich eng an die Körper anschmiegen und ihre Formen zur Geltung bringen, sind ein charakteristisches Merkmal dieser Periode. Der Ausdruck der Figuren, die die Kuppeln, Gewölbe, Zwickel, Laibungen und die Wände der Kirchen bedecken, verleiht dieser Kunst in Kappadokien den Charakter einer intensiven Spiritualität und einer tiefgehenden mystischen Ausstrahlung.  Die Säulenkirchen von Göreme spiegeln die höfische Kunst Konstantinopels in allen Elementen wider. Möglicherweise sind Künstler, die wohl einer Malschule angehörten, von dort hierher gekommen, um im Auftrag wohlhabender Bürger dieser Gegend die Kirchen auszumalen. Das Repertoire an Szenen ist, bis auf Details, in allen drei Kirchen einheitlich.

Göreme, ein Rundgang.
Im Dreieck zwischen Nevsehir, Ürgüp und Avanos, in einem Gebiet von mehr als 300 qkm, findet man zahlreiche Kirchen und Klosteranlagen, die teilweise schon in sehr früher Zeit in die Felsen gehauen wurden, teilweise aus der Zeit der Hochblüte des byzantinischen Reiches im 10. und 11. Jahrhundert stammen. Die schönsten Beispiele der Architektur und Malerei in Kappadokien stellen die Felsenkirchen von Göreme dar. Das Areal der sechs Höhlenkirchen und mehrerer Klosteranlagen im Talkessel von Göreme ist als Open Air Museum eingerichtet worden. Dieser Bereich von Göreme war ausschließlich ein religiöses Zentrum. In frühchristlicher Zeit eher unbedeutend bildete es zusammen mit den Kirchen und Klöstern von Cavusin und Zelve eine Gemeinschaft. Nach dem Ende des Bilderstreits entwickelte sich das Tal zu einem Zentrum der monastischen Besiedelung. Den Höhepunkt der künstlerischen Entwicklung erreichte Göreme im 11. Jahrhundert mit dem Bau der Säulenkirchen. Im unteren Teil des Museums, über der jäh abstürzenden Schlucht, liegt die Basilius Kirche, ein einfacher Kirchenraum mit Apsiden. Die ornamentale Ausstattung stammt noch aus der Zeit des Bilderstreits. Später wurden auf die nicht verputzte Wand Bilder aufgetragen, unter ihnen die Darstellung des hl. Basilius.

Oberhalb der Basilius Kirche liegt die Elmali Kilise, die Apfel-Kirche, die ihren Namen wohl von einem einstmals hier stehenden Apfelbaum erhalten hat. Die interessanteste Szene ist die Darstellung der Taufe Christi in der Südwest-Ecke des Raumes. Im Jordan ist eine aufrecht stehende Säule abgebildet, die an die Taufe Christi erinnern soll. In byzantinischer Zeit wurde diese Säule von Pilgern, die ins Heilige Land zogen, gesehen und beschrieben.
Direkt nebenan liegt die  Barbara Kilise. Die kunstvolle Fassade mit Giebel und Blendarkade ist trotz Erosion eindrucksvoll erhalten. Die Innenausstattung unterscheidet sich grundlegend von der der anderen Kirchen in Göreme. Dem Eingang gegenüber sind den heiligen Georg (s. Kasten) und Theodor im Kampf mit dem Drachen dargestellt. An der Westwand befindet sich ein Gemälde der hl. Barbara, nach der diese Kirche benannt ist. Besondere Aufmerksamkeit ziehen die schwer deutbaren, einzigartigen, in roter Farbe aufgetragenen Ornamente auf sich. Stilisierte Zypressen und ein Hahn(?), ein Symbol der Wachsamkeit (?), daneben byzantinische Standarten (?) und rätselhafte Insekten, deren Deutung möglicherweise in esoterischen Bereichen zu suchen ist, bedecken, unbeholfen in ihrer Darstellung, die Wände der Kirche, die wegen ihrer architektonischen Gestaltung wohl auch erst im 11. Jahrhundert entstanden ist.
Man steigt nun zum Felsrund hinauf und erreicht zuerst die Yilanli Kilise, die Kirche mit der Schlange, aus dem 11. Jahrhundert, die ihren Namen dem großen Fresko an der linken Wand des einfachen Tonnengewölbes verdankt, an das sich eine von Schranken abgetrennte Apsis anschließt. Wahrscheinlich war dieser Raum zunächst eine Begräbnisstätte, bevor er zu einer Kirche erweitert wurde. Auch hier sind wieder die Reiterheiligen Georg und Theodor im Kampf mit dem Drachen dargestellt. Neben dieser Szene sind der Kaiser Konstantin und seine Mutter, die hl. Helena, abgebildet, die das hl. Kreuz halten. Die hl. Helena trat schon sehr früh zum Christentum über und unternahm aufgrund einer Vision noch im hohen Alter eine Pilgerfahrt nach Jerusalem, um das hl. Kreuz zu suchen. Der Überlieferung zufolge fand sie die drei Kreuze von Golgatha. Auf der gegenüberliegenden Seite sind der hl. Thomas, der hl. Basilius und der Anachoret Onuphorios dargestellt. Onuphorios lebte als Eremit im 4. oder 5. Jahrhundert in der ägyptischen Wüste. Während der 60 Jahre, die er dort zubrachte, kleidete er sich nur mit einem Lendenschurz aus Blättern. Haar und Bart wuchsen ihm bis zur Erde. Sein Ruhm verbreitete sich rasch in ganz Kleinasien und gab den Anlass für diese Darstellung. Die abenteuerlichen
Berichte in manchen Reiseführern und von Reiseleitern, die, von der stark modellierten Brustmuskulatur inspiriert, in dieser Figur eine in einen Mann verwandelte Frau erkennen und die Darstellung in den Zusammenhang von entsprechenden Legenden -Bekehrung einer Hure oder die Errettung einer christlichen Prinzessin vor dem Heiratswerben eines islamischen Emirs rücken wollen, sind reine Phantasieprodukte. Im weiteren Verlauf des ausgeschilderten Weges kommt man zu einem gut erhaltenen Refektorium  mit aus dem Fels gearbeitetem Tisch und Sitzbänken, die 40 - 50 Mönchen Platz boten. Die Klosteranlage umfasst drei Räume: Küche, Keller und Refektorium, die an einem Gang nebeneinander liegen. Die bedeutendste Kirche im Talkessel von Göreme ist die Karanlik Kilise, die dunkle Kirche. Ihren guten Erhaltungszustand . Da sie fast völlig von natürlichem Licht abgeschottet war, konnten die Fresken ihre ursprüngliche Leuchtkraft bewahren. Die Figuren, vor allem aber die Gesichter, sind nahezu unversehrt, so dass sie einen besonderen Schatz im Rahmen der figürlichen Ausgestaltung der Kirchen darstellen. Der Kreuzkuppelkirche ist ein Narthex vorgelagert, dessen Inneres durch den Abbruch der Wand von außen sichtbar ist. Die Bilderfolge im Innern entspricht dem traditionellen Programm des 11. Jahrhunderts mit den Merkmalen des strengen byzantinischen Symbolismus der Zeit. Auffällig ist die Verwendung der blauen Farbe, die aus dem teuren Azurit Gestein gewonnen wurde.

Am Ende des Weges erreicht man die Carikli Kilise, die Kirche mit den Sandalen, zu der man über eine Eisentreppe hinaufsteigt. Sie trägt ihren Namen entweder wegen der Fußabdrücke im Boden oder wegen der Figuren, die vornehmlich Sandalen tragen. Es ist eine Zweisäulenkirche mit kreuzförmigem Grundriss und besitzt vier Kuppeln. Die Innenausmalung fügt sich in das ikonographische Programm der klassischen byzantinischen Malerei ein.
Hier endet der Rundgang. Auf dem Weg zum Ausgang umrundet man einen einzeln stehenden Tuffkegel, in den hinein eine ausgedehnte Klosteranlage gebaut wurde. Die Klosterkirche besitzt einen kreuzförmigen Grundriss mit vier von Kapitellen bekrönten Säulen. Küchen und der Speisesaal lagen in einer unteren Etage. In der Spitze des Tuffkegels befinden sich Kammern mit Nischen, in denen möglicherweise Ikonen aufgestellt waren.         





Freilichtmuseum

Ende des zweiten Jahrhunderts siedelten bereits viele Christen in Kappadokien. Aus dieser Zeit sind zwei Bistümer bekannt, eines in Malatya und eines in Kayseri. Im dritten Jahrhundert entwickelten glaubensstarke Mönche die Gegend zu einem lebendigen religiösen Zentrum. Das vierte Jahrhundert gehörte dem Heiligen Basileos, Bischof von Kayseri, dessen Bruder Gregor von Nyssa und Gregor von Nazianus. Diese christlichen Geistesgrössen bündelten das gesamte christliche Gedankengut und gaben ihm eine neue Form (Trinitätslehre). Noch heute ist die Lehre des Heiligen Basileos für die christliche Welt von hoher Bedeutung. Basileos war kein theoretisierender Frömmler, sondern praktizierender Christ, der fernab von Dörfern und Städten kleine Siedlungen als moralisch-ethische Zufluchtsstätten für den Menschen gründete.
Hier hat er über seine Auslegung einer christlichen Lebensführung gepredigt anstatt traditionelle Lehrmeinungen zu wiederholen. Dieses wurde jedoch wie auch in Ägypten und Syrien von den anderen christlichen Gruppen nicht angenommen. Die bedeutende Reform, die Basileos in Kappadokien durchgeführt hat, sollte in Form gemeinsamer Gebete neu eingeführt werden. Dieses Lehrsystem wurde in Göreme erstmals praktiziert und hat sich dann auf Soğanlı, Ihlara und Açıksaray ausgeweitet.



Die Kirchenarchitektur von Göreme
Die in Göreme am häufigsten anzutreffende Kirchenform mit einem weiten, überwölbten Raum war für die hier lebenden Religionsgemeinschaften und Einsiedler die angemessene, auch Grabkammern wurden so angelegt. Der quer geteilte Raum mit rechteckigem Grundriss ist mesopotamischen Ursprungs. Die besonders in Göreme häufig anzutreffenden Sakralbauten in dieser Art wurden von fremden Gemeinden errichtet. Kirchenbauten mit zwei gleich grossen Räumen sind selten. In Göreme ist nur die St. Eusthatios-Kirche so gebaut. In Soğanlı und Ihlara stehen einige. Bevorzugt wurde dieser Typ bei Bischofskirchen wie zum Beispiel der Durmuş Kadır-Kirche.
Der Bau von großen und architektonisch reichen Kirchen war schon aufgrund des Standplatzes unmöglich.
Die Fresken wurden entweder direkt auf die Felswand wie bei der Basileos-, Barbara- und Elmali-Kirche oder auf die mit einem Gemisch aus Gips, Sand und Stroh verputzte Felswand mit Läppchen oder Pinsel aufgetragen und stellen mit Ausnahme der geometrischen Motive aus der ikonoklastischen Periode samt und sonders Szenen aus der Bibel und Heilige dar.
Die Tokalı Kirche
Die Kirche ist die älteste im Gebiet und besteht aus vier Gebäuden, der Eski (Alten) Kirche, einer Kirche unter der Alten Kirche, der Yeni (Neuen) Kirche und der an der Nordseite der Neuen Kirche gelegenen Kapelle.
Die zu Beginn des 10. Jahrhunderts gebaute Alte Kirche ist heute praktisch die Eingangshalle zur Neuen und war im Original ein einräumiges Gewölbe. Beim Anbau der Neuen Kirche an der Ostseite wurde die Apsis der Alten Kirche abgerissen. Die Fresken, das Leben Jesu darstellend, setzen sich, beginnend im rechten Seitenflügel am oberen Wandabschnitt, am oberen Wandabschnitt des linken Seitenflügels fort. Die Heiligenbilder in der Mitte des Gewölbes sind durch Friese von den übrigen Fresken getrennt. Die Fresken stellen im oberen Band des rechten Flügels die Verkündigung, den Besuch des Erzengels Gabriel bei Maria, den Beweis der Jungfräulichkeit Marias, die Reise nach Bethlehem und die Geburt dar; im oberen Band des linken Flügels die Anbetung der Heiligen Drei Könige, die Ermordung der unschuldigen Kinder auf Befehl von Herodes, die Flucht nach Ägypten, Jesus im Tempel, den Tod des Zacharias; im mittleren Band des rechten Flügels den Besuch Marias bei Elisabeth, den Missionierungsauftrag an Johannes den Täufer, die Prophezeiung Johannes des Täufers, Jesus und Johannes den Täufer, die Taufe, die Hochzeit zu Kanaan; im mittleren Band des linken Flügels das Weinwunder, den Missionierungsauftrag an die Apostel, die Heilung des Blinden, die Auferstehung des Lazarus von den Toten; im unteren Band des rechten Flügels die Reise nach Jerusalem, das Abendmahl, den Judas-Kuss und Jesus vor Pontius Pilatus; im unteren Band des linken Flügels Jesus auf dem Weg nach Golgatha, Jesus am Kreuz, Jesu Abnahme vom Kreuz, Jesu Grablegung, die Frauen am leeren Grabe sowie Jesu Weg ins Reich der Toten und Jesu Himmelfahrt dar. Unter diesem Band sind noch Heilige und über dem Eingang die Verklärung dargestellt.
Die Neue Kirche ist ein rechteckiges, quer geteiltes Gewölbe mit vier durch Bögen miteinander verbundenen Säulen an der Ostwand, hinter denen ein Gang ansteigt, der zur Hauptapsis mit ihren beiden Seitenapsiden führt. Im Kirchengewölbe ist das Leben Jesu in überwiegend blauen und roten Farben dargestellt. Das lapislazuli-farbene Blau ist charakteristisch für die Tokalı-Kirche. In der Querteilung des Kirchenraumes sind das Leben des Heiligen Basileos, verschiedene Heilige und die Wunder, die Jesus vollbracht hat, dargestellt. Die Neue Kirche wurde Ende des 10. oder zu Beginn des 11. Jahrhunderts gebaut. Die Fresken im linken Flügel stellen den Missionsauftrag an Johannes den Täufer, die Taufe, Jesus im Tempel, den Missionsauftrag an Matthäus und die Apostel und die Hochzeit zu Kanaan dar; im rechten Flügel die Flucht nach Ägypten, die Versuchung Jesu, Jesus mit 12 Jahren; in der Gewölbemitte die Himmelfahrt Jesu und die Weisung der Apostel zum Wege Gottes; im südlichen Gewölbeflügel die ersten Diakonen, die Ausgießung des Heiligen Geistes und wiederum die Weisung der Apostel zum Wege Gottes; an der Gewölbesüdwand nichtvollendete Engel, darunter Heilige und ganz unten die Heilung des Sohnes des reichen Mannes, der Tochter des Jairus und des Lahmen, die Auferstehung des Lazarus von den Toten, die Reise nach Jerusalem und das Abendmahl; im Westflügel die Fußwaschung, an der Hauptapsis Jesus am Kreuz, die Abnahme Jesu vom Kreuz, die Frauen am leeren Grabe und den Weg Jesu in das Reich derToten; an derVorderfront der Apsis die ersten Diakonen, Jesus und die Frau von Samarra (Sumera), im Eingang Maria mit dem Jesuskind und an der Nordapsis Propheten und Engel.

Die Mönchs- und Nonnenkloster 

Das links des Eingangs vom Göreme-Freilichtmuseum liegende sechs- bis siebenstöckige Felsenhaus ist als Nonnenkloster bekannt. In der ersten Etage befinden sich der Speisesaal, die Küche und einige Zimmer, in der zweiten eine zerfallene Kapelle, in der dritten eine durch einen Felskamin erreichbare Kirche mit einem Kreuzgewölbe, vier Säulen und drei Apsiden. Dem Templon an der Hauptapsis begegnet man selten. Neben den auf den unverputzten Fels aufgetragenen Fresken aus dem Leben Jesu verlaufen rote Schmucklinien. Die einzelnen Etagen sind durch tunnelähnliche Felskamine miteinander verbunden. Die engen Tunnel konnten wie auch in den unterirdischen Städten bei Gefahr durch dicke runde Steinplatten verschlossen werden. Von dem rechts vom Museumseingang befindlichen Mönchskloster kann nur das Erdgeschoss mit einigen Räumen besichtigt werden, die übrigen Etagen sind eingestürzt und für die Besichtigung gesperrt.
Die St. Basileos Kapelle
steht im Eingangsbereich des Freilichtmuseums. In dem von Säulen unterteilten Vorraum befinden sich Grabhöhlen. Die im 11. Jahrhundert errichtete Kapelle ist ein rechteckiges Gewölbe mit drei Apsiden an der linken Längsseite. Die Fresken stellen an der Hauptapsis ein Jesus-Portrait, an der Vorderseite Maria mit dem Jesuskind, an der Nordmauer St. Theodorus auf einem Pferd, an der Südmauer St. Georg, ebenfalls auf einem Pferd und mit dem Drachen kämpfend, St. Dimitrius und zwei weitere Heilige dar.
Die Elmalı Kirche
hat neun Kuppeln, vier Säulen, drei Apsiden, einen Grundriss in Form des griechisch-orthodoxen Kreuzes und wurde Ende des 11. oder zu Beginn des 12. Jahrhunderts erstellt. Geometrische Motive und Kreuze wie in der St. Basileos-Kapelle und in der Barbara-Kirche sind auf den unverputzten Fels aufgetragen. Die Fresken stellen die Deesis, die Geburt, die Anbetung der Heiligen Drei Könige, die Taufe, die Auferstehung des Lazarus von den Toten, die Verklärung, die Reise nach Jerusalem, das Abendmahl, den Judas-Kuss, Jesus auf dem Weg nach Golgatha, Jesus am Kreuz, die Grablegung und Jesu Weg ins Reich der Toten, die Frauen am leeren Grabe, die Himmelfahrt Jesu und Heilige dar, ferner aus dem Alten Testament die Gastfreundschaft des Propheten Abraham und die Verbrennung der Drei Jünglinge im Feuerofen dar.
Die St. Barbara Kapelle
liegt hinter dem Felsen mit der Elmalı-Kirche. Sie hat einen kreuzförmigen Grundriss, zwei Säulen, eine Haupt- und zwei Nebenapsiden. Süd-, West- und Nordflügel sind überwölbt, die Mitte und der Ostflügel überkuppelt. Geometrische Motive und Fabelwesen in reicher Zahl sind mit roter Farbe auf den unverputzten Fels unter der Kuppel und auf die Wände aufgetragen. Ausserdem wurde ein Muster gemalt, das Mauerwerk vortäuschen soll. Die Kirche stammt aus der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts.
Die Fresken stellen Jesus Pantokrator an der Hauptapsis, im rechten Flügel St. Georg auf dem Pferd und mit dem Drachen kämpfend und St. Theodorus dar und im rechten Flügel St. Barbara.
Die Yılanlı oder St. Onouphrios-Kirche
aus dem 11. Jahrhundert hat einen quergeteilten, viereckigen und überwölbten Raum und einen kleineren Zusatzraum mit einer geraden Decke an der Südseite, in dem Gräber eingelassen sind. Die Apsis wurde in die linke Längswand eingemeisselt und, ohne sie zu vollenden, belassen. Der Eingang liegt an der Nordseite. Beidseitig des Gewölbes sind in Kappadokien verehrte Heilige abgebildet.
Die Fresken stellen links gegenüber dem Eingang Jesus mit der Bibel in der Hand, im Ostteil St. Onesimus, St. Georg und St. Theodorus mit dem Drachen kämpfend, die das wahre Kreuz tragende Helena und Konstantin; im Westteil die unbekleidete, langhaarige und vor einer Palme stehende Onouphrios und an ihrer Seite die Heiligen St. Thomas und St. Basileos, letzterer ein Buch in der Hand haltend, mit segnender Gebärde.
Im ersten nachchristlichen Jahrhundert lebten der Religion stark verhaftete Einsiedler in der ägyptischen Wüste. Um die Lebensphilosophie dieser Eremiten kennenzulernen, ging der Heilige Paphnutius im 4. Jahrhundert ebenfalls dorthin und lernte dabei die Eremitin Onouphrios kennen, die ein beispielhaftes Eremitendasein führte und der er, als sie starb, beistand.
Küchen-, Lager- und Essräume
Zwischen der Yılanlı- und der Karanlık-Kirche befinden sich drei miteinander verbundene Räume. Der erste ist ein Lagerraum mit Vertiefungen in den Wänden für die Vorräte, der zweite eine Küche mit einem tandır (Erdofen) Und der dritte der Essraum. Hier steht links vom Eingang eine steinerne Platte mit einer steinernen Sitzbank für etwa 40 - 50 Personen, und rechts eine Traubenpresse.
Die Karanlık Kirche
wurde Ende des 11., Anfang des 12. Jahrhunderts gebaut. Den rechteckigen, überwölbten Vorraum betritt man über eine gebogene Treppe an der Nordseite. An der Südseite des Vorraums liegt ein Grab. Das Kirchengewölbe hat einen kreuzförmigen Grundriss, eine Zentralkuppel, vier Säulen und drei Apsiden. Sie wird die Dunkle Kirche genannt, weil das Licht nur durch ein einziges kleines Fenster im Vorraum einfallen kann. Das ist auch der Grund für den guten Zustand der Farben, mit denen die Fresken gemalt wurden. Der Vorraum und das Kirchengewölbe sind mit Szenen aus dem Alten und Neuen Testament reichlich geschmückt. Die Fresken stellen die Fürbitte, die Verkündigung, die Reise nach Bethlehem, die Geburt, die Anbetung der Heiligen Drei Könige, die Taufe, die Auferstehung des Lazarus von den Toten, die Verklärung, die Reise nach Jerusalem, das Abendmahl, den Judas-Kuss, Jesus am Kreuz, Jesu Weg ins Reich der Toten, die Frauen am leeren Grabe, den Missionierungsauftrag an die Apostel, Jesu Himmelfahrt, die Gastfreundschaft des Propheten Abraham und die Drei Jünglinge im Feuerofen dar.
Die St. Katharinenkirche
liegt zwischen der Karanlık- und der Çarıklı-Kirche. Sie wurde im 11. Jahrhundert von einer Dame namens Anna in Auftrag gegeben und der Heiligen Katharina geweiht. Sowohl Vor- als auch Hauptraum haben einen kreuzförmigen Grundriss, der Hauptraum hat eine Zentralkuppel und Seitengewölbe. In den Boden des reliefgeschmückten Vorraumes sind neun Gräber eingelassen und in die Seitenwände zwei Grabnischen. Die Fresken im Hauptraum stellen an der Apsis die Deesis, darunter in Medaillons die Kirchenväter Gregor, Basileos und Johannes Chrysostomos; im Nordflügel an der Südwand St. Georg zu Pferde, gegenüber St. Theodorus, St. Katharina und andere Heilige dar.
Die Sandalias oder Çarıklı Kirche
hat zwei Säulen und zwei Eckpfeiler, ein Kreuzgewölbe, drei Apsiden und vier Kuppeln und stammt aus dem späten 12. Oder frühen 13. Jahrhundert. Ihr Name stammt vermutlich von den Fussspuren auf dem Fresko, das Jesu Himmelfahrt darstellt. Die Fresken sind in der Regel gut erhalten, weisen lange, grosse Figuren auf und ähneln denen in der Elmalı- und Karanlık-Kirche.
Die Darstellungen von Jesus auf dem Weg zur Kreuzigung und die Kreuzigung selber sind jedoch nur in der Çarıklı-Kirche vorhanden. Unter der Zentralkuppel sieht man Jesus Pantokrator, umgeben von Medaillons mit Brustbildern von Engeln, an der Hauptapsis die Deesis, an der Nordapsis Maria mit dem Kind, an der Südapsis den Erzengel Michael. Die Wandfresken stellen die Geburt, die Anbetung der Heiligen Drei Könige, die Taufe, die Auferstehung des Lazarus von den Toten, die Verklärung, die Reise nach Jerusalem, den Judas-Kuss, die Frauen am leeren Grabe, die Himmelfahrt Jesu und Heilige dar.

Die Kirchen von Göreme 

Die Durmuş Kadir Kirche
ist eine Basilika aus dem sechsten, siebten Jahrhundert mit groben Säulen, einem Taufbecken und einem Predigersitz mitten im Kirchenraum. Im Vorraum sind einfache Grabstellen in die Wände eingemeißelt. Die Kirche ist mit sehr schönen Felsenreliefs geschmückt und wurde nach dem Besitzer des Weinbergs benannt, in dem sie steht.
Die Yusuf Koç Kirche
ist ebenfalls nach dem Besitzer des Platzes, auf dem sie steht benannt. Sie stammt aus dem 11. Jahrhundert, hat einen kreuzförmigen Grundriss mit dem entsprechenden Gewölbe, vier (zerbrochene) Säulen und zwei Apsiden.
Die El Nazar Kirche
liegt in dem gleichnamigen Tal, das man etwa 800 m nach rechts abbiegend von dem Weg, der zum Göreme-Freilichtmuseum führt, findet. El Nazar könnte man mit 'Schicksal' übersetzen. Die Kirche in einem Feenkamin hat einen T-förmigen Grundriss mit Seitengewölben. Die teilweise zerstörte Zentralapsis liegt auf dem Schnittpunkt des T-Balkens. Der Boden ist völlig zerstört. Die Fresken stammen aus dem 10. Jahrhundert und stellen die Verkündigung, den Besuch des Erzengels Gabriel bei Maria, die Geburt, die Anbetung der Heiligen Drei Könige, die Flucht nach Ägypten, Jesus im Tempel, Maria bei Elisabeth, die Taufe, den von den Toten auferstandenen Lazarus, die Verklärung, den Weg nach Jerusalem, Jesus am Kreuz, Jesu Weg ins Reich der Toten und die Himmelfahrt Jesu sowie in Medaillons Heilige dar.
Die Saklı Kirche
wurde erst 1957 in der Nähe der El Nazar-Kirche entdeckt und heisst deshalb 'Versteckte Kirche'. Sie wurde in der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts gebaut, hat einen rechteckigen Grundriss und drei Apsiden. Der Hauptraum ist durch zwei Säulen mit drei Bögen zweigeteilt. Die Kirchenarchitektur ist mesopotamischen Ursprungs. Die gerade Decke ist mit Kreuzen und geometrischen Motiven bemalt. Diese und die Fresken sind auf den unverputzten Fels aufgetragen. Im Umkreis der Kirche wurden viele Farbläppchen gefunden. Eine Untersuchung ergab, dass diese anstelle von Pinseln für die Freskenmalerei benutzt wurden.
Die Fresken stellen die Deesis (Fürbitte), die Verkündigung, die Geburt, Jesus im Tempel, den Missionierungsauftrag an Johannes den Täufer, die Tauf, die Verklärung, Jesus am Kreuz, Marias Tod und Heilige dar.
Die Marien- oder Kılıçlar Kuşluk-Kirche
Die Marienkirche (11. Jh.) liegt hinter der Tokalı-Kirche an dem Steilhang südlich der Kılıçlar-Kirche etwa 250 m vom Göreme Freilichtmuseum entfernt. Der rechteckige, quer geteilte Kirchenraum hat zwei unterschiedlich hohe und große Gewölbe.
Die Fresken stellen die Deesis, die Reise nach Bethlehem, die Geburt, Jesus am Kreuz, den Tod der Maria und Heilige dar.
Die Kılıçlar Kirche
im gleichnamigen Tal etwa 600 m nordöstlich des Göreme-Freilichtmseums stammen aus dem späten 9. bzw. frühen 10. Jahrhundert. Die 'Schwerter'-Kirche hat einen kreuzförmigen Grundriss, vier Säulen, eine Zentralkuppel, an der Westseite Eckräume, eine glatte Decke und an der Ostseite drei überkuppelte Apsiden.
Die Fresken stellen die Voraussagen der Propheten, die Verkündigung, den Besuch des Erzengels Gabriel bei Maria, den Beweis der Jungfräulichkeit Marias, Josefs Anschuldigung, die Geburt, die Anbetung der Heiligen Drei Könige, den Traum des Josef, die Flucht nach Ägypten, Jesus im Tempel, den Missionierungsauftrag an Johannes den Täufer, Jesus mit Johannes dem Täufer, die Taufe, Jesus und Zacharias, die Heilung des Blinden, die Reise nach Jerusalem, das Abendmahl, die Fusswaschung, die Kommunion der Apostel, den Judas-Kuss, Jesus vor Hanna und Kaiphas, Jesus vor Pontius Pilatus, die Verleugnung von Jesus durch Petrus, Jesus auf dem Weg nach Golgatha, Jesus am Kreuz, die Abnahme Jesu vom Kreuz, die Grablegung Jesu, Jesu Weg ins Reich der Toten, die Frauen am leeren Grab, den Missionierungsauftrag an die Apostel, Jesu Himmelfahrt, die Ausgiessung des Heiligen Geistes, Marias Tod und Heilige dar.



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