24 Ağustos 2011 Çarşamba

Tur Abdin '' Berg der Knechte Gottes ''




22 Ağustos 2011 Pazartesi

Kommagene Reich ( Teil3)

1. Kommagene: Das vergessene Königreich
Das Königreich Kommagene lag im Südosten der heutigen Türkei, an den oberen Regionen des Euphrat.
"Eichen und Platanen bedecken die Hügel, die Täler sind voll Feigen-, Oliven,- Walnuß- und Granatapfelbäumen, Wein und Oleander; der Getreideanbau erzielt die reichsten Ernten." Es ist schwer zu glauben, daß diese Beschreibung vor etwas mehr als hundert Jahren von einem deutschen Reisenden gemacht wurde. Wenn man seinen Bericht liest, meint man die Beschreibung des Gartens Eden vor sich zu haben. Tatsächlich wird von vielen Menschen angenommen, daß der Garten Eden hier zu finden war.
Heute kann von einem Paradies keine Rede mehr sein. Die meisten Bäume wurden gefällt und die Ziegen fressen eifrig die letzten Spuren der Vegetation. Dennoch beginnt die vor kurzem begonnene Bewässerung Erfolge zu erzielen und es werden in letzter Zeit auch Versuche zur Aufforstung gemacht. Der Boden ist immer noch fruchtbar und klares Wasser entspringt aus unzähligen Quellen.
Früher war Kommagene ein reiches Land, bekannt für seinen Reichtum an Mineralien und Erzen. Ein Teil dieses Reichtum wurde heutzutage wiederentdeckt. Zum Beispiel wurde in den sechziger Jahren im Euphrat erfolgreich nach Gold geschürft.
Eine andere Entdeckung war das Erdöl. Während der letzten Jahre wurde in dieser Region intensiv nach Rohöl gebohrt. Überall in der Landschaft vermehren sich die Bohrtürme der Turkish Petrol Organisation (TPO), um nach dem schwarzen Gold zu suchen.
Aber jetzt wollen wir in der Zeit zurückspringen. Um 850 v. Chr. wurde Kommagene zum ersten Male schriftlich erwähnt. Nach den Aufzeichnungen eines assyrischen Königs hatte das kommagenische Volk an ihm einen jährlichen Tribut an Gold, Silber und Zedernholz zu zahlen. Anscheinend war die wertvolle Zeder zur damaligen Zeit nicht nur im heutigen Libanon verbreitet, sondern auch in Kommagene. Mit der Zeit wurde Kommagene wurde zum Satellitenstaat von Assyrien.
Um 700 v. Chr. rebellierte ein kommagenischer König gegen die Assyrer. Dieser Aufstand wurde von dem assyrischen König Sargon niedergeschlagen. Von Sargon stammt folgende lebhafte Beschreibung des aufständischen Königs : "Er ist ein gottloser Mann, der die Götter nicht fürchtet. Er verschwört sich mit schlechten Dingen und ist voller Verschlagenheit.." Es ist anzunehmen, daß Sargons Beschreibung ein wenig subjektiv ist. Er fährt fort:
"Ich nahm ihm seine Frau, seine Söhne, seine Töchter, seine Besitztümer, seine Schätze, und zum Schluß nahm ich die Bevölkerung seines Landes und brachte sie in den Süden von Mesopotamien (im heutigen Irak). Keiner wurde verschont. Das Volk aus dem Süden Mesopotamiens brachte ich nach Kommagene."
Wie wir sehen, war die Praxis der Deportation schon in der damaligen Zeit ein Mittel der Politik.
Um das Jahr 600 v. Chr. wurden die Assyrer von den Babyloniern unterworfen. Die Entscheidungsschlacht fand statt bei der Stadt Samosata, die später die Hauptstadt von Kommagene werden sollte. Hier vereinigten sich die letzten Legionen der Assyrer mit der ägyptischen Armee, um den Babyloniern zu widerstehen. Die vereinigten Kräfte wurden von dem babylonischen König vernichtend geschlagen.
Aber das Blatt wendete sich wieder und um 550 v. Chr. wurden die Babylonier von den Persern vertrieben. Die Perser wiederum wurden dann von den vordringenden Griechen unter Alexander dem Großen unterworfen.
Um 300 v. Chr. kommt ein Erbe Alexanders in den Besitz des Landes. Dies war König Seleukos I. Nicator, der die Dynastie der Seleukiden begründete. Er ist einer der griechischen Vorfahren der kommagenischen Könige. Nach fast siebenhundert Jahren wechselnder Geschichte wurde Kommagene um 130 v. Chr. ein unabhängiges Königreich.



2. König Mithradates I. Kallinikos
Wie viele andere Königreiche in Kleinasien war auch Kommagene ein Schmelztiegel von Menschen aus Ost und West. Es gab dort unterschiedliche Kulturen, vielfältige Gewohnheiten und ein buntes Gewirr verschiedener Sprachen. Gewiß verstanden sich die Menschen dort nicht als ein zusammengehöriges Volk. Familienbande und Blutsverwandtschaft waren ihnen wichtiger als dem Volk von Kommagene anzugehören.
Unter Mithradates I. sollte sich diese Einstellung der Menschen ändern. Er veranstaltete z.B. jedes Jahr sportliche Wettkämpfe zu Ehren der Vorfahren. Diese Wettkämpfe können durchaus mit den olympischen Spielen der Griechen verglichen werden.
In seinen jüngeren Jahren nahm er selbst daran teil, was seine Popularität bei seinem Volk enorm steigerte. Durch seine Geschicklichkeit konnte er viele der Wettkämpfe für sich entscheiden. Das Resultat seiner sportlichen Leistung war sein Ehrenname Kallinikos, "der Schönsiegende".
Mithradates heiratete die seleukidische Prinzessin Laodike. (*) Sie gebar ihm vier Töchter, und sie waren schon der Verzweiflung nahe, als ihnen endlich doch noch ein Sohn als Thronerbe geboren wurde. Die stabilen Verhältnisse im Reich konnten erhalten bleiben, und die Freude und die Erleichterung darüber waren riesengroß.
Der Sohn erhielt seinen Namen Antiochos nach dem Vater von Laodike.
Da Kommagene von Staaten umgeben war, deren militärische Kräfte der eigenen Armee zahlenmäßig weit überlegen waren, brauchte Mithradates Hilfe. Deshalb schloß Mithradates einen Vertrag mit den Göttern. In welcher Weise die Götter ihm zu Hilfe kamen ist nicht bekannt. Jedenfalls blieb sein Königreich beschützt und blieb unabhängig.
Durch diesen Vertrag wurde auch die Uneinigkeit im Volk abgemildert. Die Bevölkerung Kommagenes bestand aus einer Mischung verschiedener Kulturen, die in kaum einer Beziehung zueinander standen. Durch den Vertrag mit den Göttern wuchs das Gefühl, ein auserwähltes Volk zu sein und bevorzugt unter dem persönlichen Schutz der Götter zu stehen.
Dadurch gelang es Mithradates Glied er zwischen den verschiedenen Bevölkerungsgruppen seines Reiches zu schmieden. Zur Ehrung seines Vertrages ließ er über das ganze Land verstreut kleine Heiligtümer (Temenos) errichten.
Die Temenos von Mithrates wurden auf eindrucksvollen Punkten in der Landschaft errichtet. Von allen diesen Punkten kann man das wichtigste Heiligtum, den Nemrud , erblicken.
Jedes dieser Heiligtümer bestand aus fünf Steintafeln, auf denen dargestellt ist, wie Mithradates einem Gott nach dem anderen zur Begrüßung die Hand reicht.
Mithradates gaben jedem der fünf Götter einen griechischen und einen persischen Namen:
1. Apollo / Mithras
2. Artagnes / Herakles
3. Zeus / Oromasdes
4. Hera / Teleia
5. Helios / Hermes
Durch die gemeinsamen persischen und griechischen Namen sollte sich jeder in Kommagene angesprochen fühlen, egal woher seine Vorfahren gekommen waren.
Mit diesen Steintafeln, die auch als Stelen bezeichnet wurden, wollte Mithradates jedem ins Bewußtsein rufen, daß alle seine Vorhaben unter dem Schutz der großen Götter stehen. Die Temenos, in denen diese Stelen aufgestellt waren, sollten seinen Vertrag mit den Göttern bezeugen.
Der 10. Loos, der 14.Juli, war der Tag der " Erscheinung der großen Götter". Dies war auch der ausgewählte Tag für die Krönung von Mithradates. Zu jedem Jahrestag seiner Krönung versammelten sich das Volk von Kommagene in den kleinen Heiligtümern nahe ihrer Dörfer und feierten diesen Ehrentag.
Mithradates selbst versammelten sich mit den Adligen und anderen wichtigen Männern auf dem Gipfel des Nemruds. Dort, in Gegenwart von Hunderten kommagenischen Pilgern erhielt er seine Vollmacht von den Göttern. Für das kommagenische Volk war dies die jährliche Bestättigung ihres Vertrages mit den Göttern.
3. König Antiochos I. Theos
Antiochos, der Sohn von Mithradates, erhielt von seinen Eltern eine Erziehung, die persische und griechische Inhalte vereinte. Mütterlicherseits stammte er durch Laodike von Alexander dem Großen ab. Die Vorfahren von Mithradates konnten bis zu dem persischen " König der Könige" Darius I. zurückgeführt werden.
Schon als Antiochos noch sehr jung war, wurde von seinem Vater die Heirat mit einer seleukidischen Prinzessin mit Namen Isias Philostorgos, " die Geliebte", eingefädelt. Mit Liebe hatte diese Heirat natürlich nichts zu tun, diente sie doch nur politischen Zwecken.
Ahnentafel von Antiochos I


Als Mithradates abdankte, um seinen Sohn den Thron zu überlassen, blieb er dennoch an der Seite seines Sohnes. Zusammen planten sie die Errichtung des Grabheiligtums auf dem Nemrud . Dort sollte das geistliche Zentrum des Vertrages mit den Göttern entstehen, für den Mithradates den Grundstein legte.
Wie gewöhnlich verfolgte Mithradates auch hier ein praktisches Ziel. Es sollte solch ein beeindruckendes Monument werden, daß seine Untertanen es als Beweis für die Größe seines Vertrages mit den Göttern ansehen. Genauso wie der Nemrud die umliegende Landschaft beherrscht, sollte dieser Beweis von allen Untertanen von jedem Ort in Kommagene aus gesehen werden können.
Antiochos Ziele waren da idealistischer. Der Kult um den Vertrag mit den Göttern sollte in eine neue Religion gipfeln, und der Nemrud sollte dafür das Zentrum bilden. Vom Nemrud aus sollte sich diese Religion über die gesamte zivilisierte Welt ausbreiten. Als Stifter dieser neuen Religion gab er sich kurz nach seiner Krönung den Beinamen " Theos" (Gott). Er schaffte dadurch seine eigene Legende.
Für seinen Vater empfand Antiochos großen Respekt, seine Mutter aber liebte er über alles. Er erwähnte gerade sie in verschiedenen Inschriften und nannte sich selbst den " Mutterliebenden".

4. Kunst
In Kommagene findet man eine vollkommen eigenständige Kunsttradition. Es ist eine einzigartige Synthese von griechischer und persischer Kunst. Antiochos förderte diese Kunst dadurch, daß er Künstler und Wissenschaftler an seinem Hof versammelte, die er zudem Philoi, " Freunde des Königs" nannte.
Noch zur Regierungszeit von Mithradates wurde das künstlerische Schaffen im Lande von östlichen Einflüssen beherrscht. Während der Regentschaft von Antiochos wurden die Darstellungen mehr und mehr naturalistisch, und verloren ihre stilisierte Charakteristik. Antiochos selbst bevorzugte die griechische Kultur. Er nannte sich wörtlich einen "Freund der Griechen und der Römer".
Die Statuen auf dem Nemrud bilden den Höhepunkt der kommagenischen Kunst. Ost und West verschmelzen hier in vollkommener Harmonie.
Ein wunderschönes Beispiel ist der Kopf des Antiochos auf der Westterrasse. Überflüssige Details, wie z.B. Juwelen und luxuriöse Ornamente, wurden vermieden. Auf diese Art und Weise wurde eine harmonische Spannung in der Skulptur des Antiochos erzeugt. Auch heute noch beeindruckt der in die kommagenische Weite starrende Kopf des Antiochos die Besucher mit seiner zeitlosen Schönheit.
5. Handel
Bereits zur damaligen Zeit war der Handel der wichtigste Wirtschaftsfaktor. Die wachsenden Differenzen zwischen Römern und Parthern beeinträchtigten den gewinnbringenden Handel zwischen Ost und West. Kommagene war der einzige unabhängige Staat zwischen den beiden Großmächten und wurde daher sowohl für die Römer, als auch für die Parther zum wichtigen Handelspartner. Die Händler aus Kommagene konnten frei durch das Gebiet der Parther reisen, und konnten so mit exotischen Tieren und Gewürzen aus Indien und Seide aus China große Gewinne machen.
Antiochos konnte hohe Zölle erheben, denn er kontrollierte die Pässe des Taurusgebirges und die Übergänge über den Euphrat. Aufgrund seines Reichtums konnte es sich Kommagene auch leisten, wertvolle Güter nicht nur zu handeln, sondern auch zu importieren.
Die Händler verkauften ihre wertvolle Ware in Samosata an römische Händler und wohlhabende Einheimische. Während der Regentschaft von Antiochos wurde Samosata zum Mittelpunkt des Handels zwischen Ost und West. Hier trafen die Händler aus Kommagene und dem Partherreich auf die Römischen, Griechischen und Arabischen Kaufleute.

6. Der Krieg mit Rom

Asia Minor 100 BC
Nachdem die Römer erst einmal im Westen der heutigen Türkei Fuß gefasst hatten, eroberten sie nacheinander die Königreiche Kleinasiens.
Nachdem sie Pergamom erobert hatten, zogen sie um 80 v. Chr. weiter nach Bithynia und Pisidia. Zur gleichen Zeit erreichten die Parther auf ihren Eroberungszügen die Grenze von Kommagene.

Asia Minor 80 BC
Um 70 v. Chr. zerschlugen die Römer das Königreich von Pontus, ihrem damaligen größten Gegner. Danach überrannten sie Armenia, den mächtigsten Verbündeten von Pontus. Um ihre Eroberungen abzuschließen, zogen die römischen Armeen gegen Kommagene, dem letzten unabhängigen Königreich. Das kleine Land wurde wie von einer Dampfwalze überrannt.

Asia Minor 70 BC
Die Hauptstadt Samosata wurde im Jahre 69 v. Chr. belagert. Dann geschah etwas Unerwartetes: die römische Kriegsmaschine kam ins Wanken. Die Römer wurden mit einer Materie beschossen, die außerhalb Kommagenes unbekannt war. Der römische Historiker Plinius beschrieb diese Substanz folgendermaßen. " ein Soldat, der damit in Berührung kommt, verbrennt mit allen seinen Waffen". Es ist offensichtlich, daß die Angst vor dieser Waffe gewaltig war.
Samosata konnte nicht eingenommen werden. Es gab ein persönliches Treffen zwischen dem römischen Konsul Lucullus und König Antiochos. Man weiß nicht genau worüber verhandelt wurde, aber es endete mit dem Abzug der römischen Legionen.
Die Situation für Kommagene war aber dennoch weiterhin spannungsbeladen, da es zwischen zwei Großmächten eingekeilt war. Auf der einen Seite befand sich das kriegerische römische Reich, auf der anderen Seite das Reich der Parther.

Asia Minor 60 BC
Im Jahre 64 v. Chr. setzten die Römer ihre Eroberungszüge fort. Der Überrest des seleukidischen Reiches wurde weggefegt und der römischen Provinz Syria angeschlossen. Zu dieser Zeit hatte Rom mit Ausnahme von Kommagene alle unabhängigen Königreiche Kleinasiens unterworfen.
Kommagene profitierte aber auch vom Fall des seleukidischen Reiches durch eine begrenzte Ausweitung seines Staatsgebietes.
Von der strategischen Bedeutung her war es allerdings sicher, daß Kommagene früher oder später von den Römern eingenommen wird, oder zumindest bei seiner östlichen Expansion angehalten wird. Daher stellte Antiochos seine Verbindung mit den Parthern wieder her, indem er seine Tochter Laodike mit dem König der Parther vermählte. Laodike gebar aus dieser Heirat einen Sohn namens Pakoras. Er war das Lieblingskind seines Vaters und der Erbe des Königthrons.
Die Kriege in Kleiasien hielten an. Im Jahre 53 v. Chr. besiegten die Parther die Römer und eroberten Syria. Nun lehnte sich auch das unterworfene Königreich Pontus gegen die Römer auf.
Julius Caesar marschierte in Kleinasien ein und schlug den Aufstand nieder. Caesars berühmte Worte: "Ich kam, ich sah, ich siegte" beziehen sich auf diesen Feldzug.
Nach der Ermordung Julius Caesars wurde das Reich unter seinen Nachfolgern aufgeteilt. Marcus Antonius erhielt den Osten, Octavian den Westen. Marcus Antonius hielt Hof in Tarsus in Begleitung seiner Geliebten Cleopatra. Schon Julius Caesar war der Schönheit der ägyptischen Königin erlegen.
Im Jahre 38 v. Chr. wurde eine Armee der Parther von Marcus Antonius vernichtend geschlagen. In dieser Schlacht fiel auch Pakoros, der Kronprinz der Parther. Seine Mutter Laodike und ihr Mann waren in tiefster Trauer. Antiochos hatte großes Mitleid mit seiner Tochter und ihrem Gatten und beschloß ihnen zu helfen.
Als die überlebenden Parther in die Grenzen von Kommagene flohen, stellte sie Antiochos unter seinen persönlichen Schutz. Er verweigerte die Auslieferung der Flüchtigen an Marcus Antonius. Stattdessen bot er dem Römer einen Betrag von 1000 Talenten, der zur damaligen Zeit einen Wert von 25 Tonnen Silber entsprach.
Marcus Antonius aber sah die Gelegenheitheit, all das Gold und Silber Kommagenes in Besitz zu nehmen. Da Kommagene für seinen Reichtum bekannt war, lehnte Marcus Antonius das Angebot ab und verlangte den gesamten Staatsschatz. Natürlich konnte Antiochos nicht auf dieses Angebot eingehen.
In den Augen von Marcus Antonius war dies ein gravierender Eingriff eines unbedeutenden einheimischen Befehlshabers. Er befahl seinen Legionen sofort in Kommagene einzumarschieren. Er selbst hielt sich währenddessen mit seiner Geliebten Cleopatra, in Erwartung eines schnellen Sieges, am Hof von Tarsus auf.
Unglücklicherweise kam es nicht zu einem schnellen Erfolg. Im Gegenteil, er erhielt eine Botschaft, daß die Belagerung von Samosata zum Stillstand gekommen war. Marcus Antonius mußte vom guten Leben am Hofe Abschied nehmen und verließ Tarsus, um die persönliche Befehlsherrschaft über seine Legionen zu übernehmen. Um einen Fehlschlag abzuwenden, wurde König Herodes von Judäa hinzugezogen. Marcus Antonius war vermutlich sehr zuversichtlich, diesen Einsatz alsbald schnell zu beenden.
Was auch immer dann geschah, am Ende mußte Marcus Antonius selbst seine Truppen von Samosata zurückziehen und die Belagerung abbrechen. Sein Verbündeter Herodes wartete noch nicht einmal die letzte Entscheidung ab und kehrte vorzeitig in sein Königreich Judäa zurück. Mit leeren Händen mußte dann auch Marcus Antonius abziehen.
Der großmütige Antiochos gab ihm 300 Talente um den Schicksalsschlag abzumildern. Im Austausch dazu mußte Marcus Antionius einen Abtrünnigen an Antiochos ausliefern. Antiochos bestand darauf, da er Untreue und Verrat haßte.
7. Das Ende von Kommagene
Kurz nach diesen Ereignissen verstarb Antiochos. Er wurde in dem Heiligtum auf dem Nemrud beigesetzt, wo seine sterblichen Überreste wahrscheinlich in dem Grab neben dem seines Vaters liegen.
Sein Sohn Mithradates II. folgte ihm auf dem Thron. Kommagene war nicht länger ein Gegner für das römische Reich. Unter der Regierung Mithradates II. wurde Kommagene ein Satellitenstaat der Römer und später ein Teil der Provinz Syria.
Nachdem der Kronprinz der Parther in der Schlacht gegen die Römer gefallen war, war die Trauer des Königs so groß, daß er schließlich abdankte. Es war kein Vorteil für ihn, daß Antiochos, der Großvater des Kronprinzen, sein eigenes Königreich aufs Spiel setzte, indem er die überlebenden Soldaten der Parther unter seinen persönlichen Schutz stellte.
Ein anderer Sohn folgte dem Partherkönig auf dem Thron. Dieser wütete gnadenlos. Er ließ jeden aus dem Weg schaffen, der ihm den Thron hätte streitig machen können. Unter seinen Opfern waren auch Laodike und ihre Kinder.
Mithradates II. ließ seine tote Schwester nach Kommagene überführen und in dem Grabhügel von Karakus (schwarzer Vogel) beisetzen. Er fertigte einen wunderschönen Gedenkstein für sie an, auf dem dargestellt ist, wie er sich von seiner Schwester verabschiedet. Aus der Inschrift erfahren wir, wie stolz er auf seine Schwester war: " Sie war die schönste aller Frauen ...".
Auch seine Mutter Isias, sowie seine andere Schwester Antiochis und deren Tochter Aka liegen dort begraben. Mithradates II. ließ Karakus an den Ufern des Flußes Nymphaios errichten.
Von den Terrassen seiner Sommerresidenz im Arsameia (Eski Kale), hoch über den schwindelerregenden Schluchten, konnte er über das fruchtbare Tal des Nymphaios, zu dem Hügel von Karakus blicken. Auf diese Weise waren die von ihm geliebten ihm immer nahe, auch über den Tod hinaus.
Sein eifersüchtiger Bruder namens Antiochos II. wollte Mithradates II. vom Thron stürzen. Dafür wurde Antiochos von den Römern bestraft. Der römische Senat verurteilte ihm zum Tode und im Jahre 29 v. Chr. wurde er hingerichtet.
Unter König Antiochos IV. wurde Kommagene, wenn auch nur für eine kurze Zeit, zum letzten Mal unabhängig. Im Jahre 74 n. Chr. verlor Kommagene entgutig ihre Unabhängigkeit. Die Kommagenische Armee wurde. dann von den Römern vernichtend geschlagen.
Die kleine Armee von Kommagene wurde auseinandergeschlagen. Die gefürchteten Bogenschützen und die schwer bewaffnete Reiterei wurde in die römische Armee als " cohortes Comagenorum" übergenommen.
Um jeden Aufstand von vornherein zu vermeiden, zerstörten die Römer systematisch alle Statuen und Gebäude, die an die frühere Größe Kommagenes erinnerten. Sie zerstörten auch das Heiligtum auf dem Nemrud . Kommagene starb und der Nemrud fiel in einen langen Schlaf, nur gestört von dem Heulen des Bergwindes und den zufälligen Besuchen verirrter Schafhirten.

Karakuş-Hügel (940m)

Der Grabhügel ist 30m hoch und aus Schottersteinen auf eine flache Terrasse errichtet. Er hat einen Durchmesser von etwa 110m.Drei durchschnittlich 7m hohe Säulenpaare umschlossen ursprünglich den Hügel. Die Säulenpaare bilden mit je 130m Abstand ein gleichseitiges Dreieck. Von den einst sechs dorischen Säulen sind noch vier vorhanden.Jeweils eine trug eine Tierplastik, während sich auf der anderen ein Relief befand.
1. Vom südlichen Paar hat sich nur eine Säule erhalten, auf der ein 2,5m hoher Adler sitzt.
2. Im Nordwesten steht noch eine Reliefsäule und eine von der fehlenden zweiten Säule herabgestürzte Löwenskulptur. Die Säule trägt eine Reliefplatte, die den Ab-schied zwischen Mithradates und seiner Schwester Laodike zeigt.
3. Im Nordosten stehen noch beide Säulen, von denen eine die beschädigte Skulptur eines Stiers trägt, während das Relief der anderen verloren ist.
Gerade die letzte Säule gibt uns aber nähere Auskünfte über die Bestimmung des Grabheiligtums, da auf den beiden oberen Trommeln eine heute nur noch schwach erkennbare Bauinschrift eingeschlagen ist.
In dieser Bauinschrift läßt uns König Mithradates II. (36-20 v.Chr.) wissen, daß er dieses Grabmal für seine Mutter Isias, seine Schwester Antiochis und seine Nichte Aka errichtet hat.
Darüber hinaus entnehmen wir von der Säule der norwestlichen Säulengruppe, daß er diesen Platz zugleich der Erinnerung an seine Schwester Laodike geweiht hat. Laodike war mit dem parthischen Großkönig verheiratet und wurde zusammen mit ihm und ihren Kindern ermordet.
Bauinschrift des Heiligtums auf den oberen beiden Trommeln der rechten Säule:
Dies ist das Hierothesion der Isias, welche der große König Mithradates, nachdem er ihr als seiner eigenen Mutter alle sonst üblichen Ehren erwisen hatte, dieser letzten Erinnerung für würdig erachtete. Zuerst aber liegen hier Antiochis, des Königs Schwester von der gleichen Mutter, die schönste aller Frauen, deren Leben zwar nur kurz war, aber in der Erinnerung alle Zeiten überdauern wird. Beide sind sichtbar abgebildet und mit ihnen die Enkelin Aka, Tochter der Antiochis. Dem gemeinsamen Lebensweg und der Ehre des Königs zur Erinnerung.

Inschrift auf der Säule der nordwestlichen Säulengruppe:
Der große König Mithradates, Sohn des großen Königs Antiochos und der Königin Isias, hat dieses Bild zur unvergänglichen Erinnerung an die Königin Laodike, Schwester des Königs und Frau des Königs der Könige Orodes, und zur eigenen Ehre errichtet.

Die römische Brücke über den Çendere Suyu (Chabinas)

Nach den Bauinschriften wurde dieses Bauwerk in den Jahren 198/200 n.Chr. von Ingenieuren und Pionierabteilungen der Legio XVI Flavia firma errichtet. Sie ersetzte eine ältere Brücke, die Kaiser Vespasian (69-79 n.Chr.) errichten ließ.
Der Neubau dieser Brücke gehört in ein überregionales Bauprogramm des Kaisers Septi-mius Severus (193-311 n.Chr.), der zur Vorbereitung großer militärischer Operationen gegen das partherreich die Aufmarsch- und Nachschubstraßen in Kleinasin und Syrien erneuern ließ.
Die Brückenrampen wurden einst von je zwei Säulen flankiert; diese trugen die von vier kommagenischen Städten gestifteten Inschriften für Kaiser Septimius Severus, seine Frau Iulia Domna und ihre Söhne Caracalla und Geta. Nach der Ermordung Getas durch seinen Bruder Caracalla im Frühjahr 212 n.Chr. wurde die Geta-Säule be-seitigt.

Höhe: 17,85 m
Länge: 117,5 m
Breite: 7,8m / 5,3m(Breite zwischen den Säulen) / 4,9m (Innenbreite)
Spannweite: 34,2 m


Yeni Kale

Burg und Brücke stammt von den Mamluken (13.Jh.). Hier standen einst die Bauten jener Festung und Sommerresidenz, die Arsames (260-228 v.Chr.) errichtet haben soll. Vermutlich war das Dorf auch schon der Platz der antiken Siedlung.
Die Ruinen der mamlukischen Festung dürften sich an der Stelle der antiken Festung befinden, die mit den Bauten auf Eski Kale von einer gemeinsamen Mauer umschlossen wurde.
Die Mamlukenburg verfügt über einen 80m langen gedeckten Gang, der hinunterführt zum Fluss. Unterhalb der Burg befindet sich ein in den Felsen hineingebauter Tauben-Schloss. Hier wurden einst Brieftauben gehalten, mit denen die Mamluken auch im Belagerungszustand militärische Nachrichten übermitteln konnten.


Nemrut Dağı- Der Grabhügel ist :
Ursprünglich 60 m hoch, heute 50 m.150 m Durchmesser. 30.000 m³ faustgroße Schottersteine.600.000 Tonnen.290.000 m² Masse.

20 Ağustos 2011 Cumartesi

HIERAPOLIS

HIERAPOLIS

Stadtgründer:

Die Stadt wurde um 180 v.Chr. vom pergamenischen König Eumenes II. als Grenzfeste gegen die Psidier gegründet.

Namensursprung:

Nach dem offiziellen Mythos des pergamenischen Königshauses, leitet sich die Dynastie von König Telephos her, dessen Gemahlin Hiera hieß.
Nach ihr, der mythischen Stammutter seines Geschlechtes, könnte König Eumenes, die von ihm begründete Stadt benannt haben.

Andere Quellen sind der Meinung, daß das Wort “Hiera” soviel wie “heilig” bedeutet und die Stadt auf Grund ihrer bedeutenden religiösen aktivitäten seit der Antike
„Hierapolis = Heilige Stadt“ heißt.

Geschichtlicher Hintergrund:

• In der Mitte der schmalen und langen Terasse, auf der die antike Stadt Hierapolis gegründet worden ist, befindet sich eine Höhle, die im Volksmund als “Dämonenhöhle” oder “Teufelsloch” bezeichnet wird.

• Man glaubte, daß diese Höhle, der Eingang zur unterirdischen Welt Hades war.
• Sie ist der Ursprung der Quelle, der die Terassen mit Wasser versorgt.

• Aus der Höleneingang strömten Kohlendioxyd-Gase, die für alles Lebendige totbringend wirkten. Allerdings gelang es den Priestern des Tempels längere Zeit in der Höhle zu verweilen, indem sie ihren Atem anhielten und sich an den Löchern orientierten, den Sauerstoff enthielten.

• Duch dieses “Wunder” vermehrten sie den Ruhm des Ortes und trugen zur Entwicklung der Stadt bei.

• Infolge der reichen heilenden Eigenschaften des Wassers entwickelte sich um die Thermalquelle zuerst ein Thermen-Tempel Zentrum.

• In der Antike erstreckte sich eine leicht begehbare natürliche Strasse von großer militärischer und wirtschaftlicher Bedeutung von Milet aus beginnend durch das Tal der Mäander an Osten bis Syrien und Persien. Sie führte an Hierapolis vorbei.

• Entlang dieser Straße, die Ägais und Osten verband, wurden viele Städte gegründet. Drei von ihnen waren Colossae, Laodicea und Hierapolis.

• Ein berühmter Historiker aus Anatolien, Strabon, weist auf die wirtschaftlichen und kulturellen Funktionen dieser drei Städte im 2. Jh.v.Chr. hin. Nach Strabon wurde hier Wolle von sehr guter Qualität produziert; Stoffe aus Wole und Baumwolle wurden infolge der farbfestigenden Wirkung des Wassers des Flusses Lykos gewaschen und von hier aus exportiert.


• In verschiedenen Quellen wird erwähnt, daß Hierapolis ein Ort war, wo die Einwohner der umliegenden Städte, insbesondere von Laodicea Lager aufschlugen, um die Thermalquellen zu nutzen.

• Die Entwicklung von Laodicea und die Tatsache, daß die Bedeutung der Thermen wuchs, trugen zur Vermehrung der Ansiedler bei, so daß die Gründung einer zweiten Stadt notwendig wurde.

• Das Gebiet gehörte im 2.Jh.v.Chr. dem König von Pergamon, der an dieser strategisch wichtigen Stelle ein leicht zu verteidigendes Bollwerk anlegen ließ.

• Hierapolis als eine Militärkolonie schützte damit auch die nicht weit entfernte Stadt Laodicea.

• Um 133 v.Chr. vermachte der letzte pergamenische König Attalos der III. das gesammte Königreich und damit auch die Stadt Hierapolis per Testament an die Römer.

• Hierapolis wurde mehrmals durch Erdbeben zerstört, aber immer wieder aufgebaut(17. und 60 n.Chr.)

• Seine Glanzzeit erreichte Hierapolis im 2. und 3. Jh.n.Chr. Aus dieser Zeit stammen auch die meisten Bauwerke, die heute das Bild der Ausgrabungsstädte bestimmen.

• Unter Alexander Severus wird wieder von einem Erdbeben berichtet, das gleichzeitig mit dem Niedergang des römischen Reiches zur bedeutungslosigkeit der Stadt führte (235 n.Chr.).

• Wir wissen zwar, daß der christliche Kaiser Valens im Jahre 370 einige Zeit hier verbrachte, und selbst nach um 900 Hierapolis als blühende Bischofssitz bei Leo dem Weisen erwähnt wird, doch der Glanz der römischen Epoche war unwiederbringlich vorbei.

• Vom 7. Jh. an erlebte die Stadt zahlreiche Überfälle arabischer Glaubenskrieger.

• Nach der Einwanderung der türkischen Seldschuken im 11.Jh. kam die Stadt, ebenso wie das benachbarte Laodicea unter deren Verwaltung.

• Das Letzte Erdbeben war im Jahre 1354.

• In der Mitte des 15.Jh. brachten schließlich die Mongolen unter Timur jeglich verbliebene Stadtleben zum Erliegen.