Die Eşrefoğlu-Moschee
Die
Eşrefoğlu-Moschee, benannt nach dem Gründer
der Eşrefoğlu Dynastie,
wurde im Jahr 1297 errichtet. Der Sohn des Eşrefs, Seyyiddin Süleyman
Bey hat sie errichten lassen. Die Eşrefoğlu-Moschee ist die größte Holz-moschee der Türkei. Sie ist ein beeindruckendes
Zeugnis der seldschuki-schen Zimmermannskunst.
Insgesamt
46 Holzsäulen mit geschnitzten Kapitellen gliedern den Raum in eine siebenschiffige
Pfeilermoschee. Die über 7 m
hohen Säulen tragen eine
Holzbalkendecke, an der noch Reste der alten Bemalung zu sehen sind. Belichtet
wird der Raum durch ein ausgespartes Deckengeviert. Heu- te bedeckt ein Glasdach dieses offene Quadrat. Der Platz
unter dem of-fenen Geviert wird als Schneedepot (Karlık) bezeichnet.
Der
Bereich vor der Gebetsnische ist nach typisch seldschukischer Art von einer Kuppel
überhöht. Die Kuppel selbst ist mit Fayencen und einem In-schriftenband in
kufischer Schrift geschmückt. Vor allem aber verdient der Mihrab besondere
Beachtung. Er stellt ein großartiges Beispiel seld-schukischer Fayencekunst dar.
Geometrische Muster und das Rankenwerk der sog. zweilappigen Blüte in blau, weiß und türkis schmücken die 6 m hohe und 4,5 m breite
Gebetsnische.
Die
Freitagskanzel besteht aus Walnußholz. Die reich und fein geschnitz-te Tür vor der Treppe
stammt noch aus der Entstehungszeit. Verse aus dem Koran in kufischer Schrift
umrahmen das Türblatt, das zu den Meis-terwerken der Holzschnitzkunst gehört.
Die
Tribüne für die Sänger
ist ein Zutat aus osmanischer Zeit. Durch das Fenster an der Ostseite kann man
einen Blick in den Grabraum des Stif-ters, seiner Frau und seines Sohnes
werfen. Die Grabstätte
wird heute noch als volkstümliches Heiligengrab verehrt.
Der
Ursprung solcher Holzsäulenmoscheen
liegen in Innerasien. In West-turkestan, zwischen Samarkand und Buchara, haben
sich reich dekorier-te Holzsäulen und geschmückte Bretter aus Moscheen des 10.-12. Jh.
er- halten. Geschnitzte Holzsäulen wurden auch als
Stützen in turkmenischen Zelten verwendet. Die turkmenischen Nomadenstämme in Zentralasien haben, nachdem sie zum islamischen
Glauben übergetreten waren, an-fänglich in Zelten gebetet. Diese tragbaren Gebetszelte
wurden zum Vor- bild für die späteren Holzsäulenmoscheen.
Die
Holzpfosten des zentralasiatischen Zeltbaus waren von fundamenta-ler Bedeutung.
Ein von einem hornlosen, weißen Rind getragener Holz-pfosten im Zelt des Dschingis
Khan galt als Sinnbild seines Weltreiches. Bei den Schamanen symbolisierte der
Zeltpfosten den Himmelspfeiler und hatte sakralen Charakter.
Die
Eşrefoğlu-Moschee ist der Mittelpunkt einer Külliye, die in osmani-scher
Zeit durch ein großes Bad erweitert wurde.
Der stattliche Bedes-ten, von 6 großen Kuppeln überdacht, stammt ebenfalls aus osmanischer
Zeit. Hinter der Moschee liegt die Taş-Medrese, die nur noch als Ruine
erhalten ist. Sie wurde um 1370 errichtet.
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