6 Ekim 2012 Cumartesi

Haci Bektas Veli


Der Rost glüht nicht von selbst, sondern durch das Feuer.
Der Verstand sitzt im Kopf, nicht in der Krone.
Was du suchst, findest du in dir selbst.
Nicht in Jerusalem oder in Mekka.

Haci Bektas Veli war der Gründer des Anatolischen Alevitentums. Das Wort "Bektaschi" leitet sich von seinem Namen ab. Er lebte etwa von 1209- 1295 in der Zeit der wandernden Turkmenenvölker, die Kontakte zu vielen anderen Volksgruppen in Anatolien hatten.
Die Abstammung von Haci Bektas Veli geht bis zu 7. Imam Musa-i Kazim (gestorben 786) zurück. D. h. Haci Bektas Veli stammt aus der Familie des Prophet Mohammed. Haci Bektas Veli kam mit seiner Familie aus Nischabur bei Corasan im heutigen Iran liegt, wo überwiegend von Azeri- Türken bewohnt ist. Durch seinen Meister Lokman-i Perende, einen Gefolgsmann von Ahmet Yesevi, kam er in seiner Jugendzeit mit der islamischen Mystik in Berührung.
Invasionen der Mongolen (11.-13 Jh.) führten zum Zerfall des seldschukischen Reiches und Errichtung kleiner Fürstentümer in Anatolien. Insbesondere nach der Niederlage(1240) des Aufstandes von Baba Ishak in Amasya, der sich überwiegend mit alevitisch gesinnten Turkmenen gegen das seldschukische Reich auflehnte, verteilten sich die überlebenden Religionsführer in ganz Anatolien. Haci Bektas Veli, der von allen Aleviten als Heiliger und Gründer des anatolischen Alevitentums verehrt wird, konnte diesen Aufstand überleben während sein Bruder Mentesch umkam.
Haci Bektas ließ sich nach Niederlage des Aufstands in Karacahöyük, heutige Hacibektas nieder. Dort fand er Möglichkeit, seine Gesinnungsleute zu sammeln und seine Lehre zu systematisieren. Ein Kloster wurde gebaut und zahlreiche Schüler sammelten sich um ihn. Wanderderwische, wandernde Prediger trugen seine Lehre in Dörfer und Städte. So vereinheitlichten sich die alevitischen Tradition und Glaubenslehre. Er bevorzugte die türkische Sprache für seine Gedankengut, während die sunnitischen Gelehrter arabisch prädigten. Die Gedanken Haci Bektas Veli`s waren damals revolutionär und für die Menschen verschiedenster Glaubensrichtung anziehend.
Der Bektaschismus ist geprägt von Humanismus. Seine Charakteristik ist Toleranz und Liberalismus. Er steht für einen offenen Geist und Nächstenliebe. Jeder Mensch muss sich selbst kennenlernen und seinen Nächsten als seine Schwester anerkennen. Die Frauen werden bei den Alevi - Bektaschis mit viel Respekt behandelt. Sie nehmen an allen Zeremonien teil wie die Männer, und man erkennt sie als Schwester und Gefährtin an. Es soll keinen Unterschied geben zwischen den Menschen, keine Differenzen zwischen den Religionen, zwischen den Rassen und keine sozialen Unterschiede. Durch seine Toleranz, Menschenliebe, Weisheit und Wunderkraft fand er einen regen Zulauf bei der Bevölkerung in Anatolien, die durch die damaligen seldschukischen Herrscher und Feldherren unterdruckt waren. Haci Bektas war der Erlöser dieser Unterdrückten und verfolgten Menschen in Anatolien; denn seine Lehre war zugleich eine Ideologie der Armen.
Aus Haci Bektas Veli stammen hunderte Sprüche, die seine Philosophie ganz gut beschreiben und von Aleviten geachtet werden:
  • Das Universium ist die sichtbare Gestalt Gottes Rituelle Gebete machen keinen Menschen besser. Die Taten zählen nicht die Worte.
  • Betet nicht mit den Knien, sondern mit dem Herzen.
  • Das wichtigste Buch zum lesen ist der Mensch.
  • Glücklich ist, wer die Gedankenfinsternis erhellt.
  • Ermögliche den Frauen eine gute Bildung.
  • Es gibt kein Gegeneinander von Gott und Mensch, sondern miteinander in tiefer Verbundenheit.
  • Was Du suchst, findest Du in Dir selbst, nicht in Jerusalem oder in Mekka.
  • Der Rost glüht nicht von selbst, sondern durch das Feuer.
  • Der Verstand sitzt im Kopf, nicht in der Krone.
  • Was du suchst, findest du in dir selbst.
  • Nicht in Jerusalem oder in Mekka.
In seinem Buch "Makalat" beschrieb Haci Bektas Veli das alevitischen Wertesystems "4 Toren, 40 Regeln" ausführlich:
Haci Bektas Veli wird von allen Aleviten geehrt. Dazu findet ein Andacht jedes Jahr vom 16- 18. August in der Stadt Hacibektas mit verschiedenen kulturellen und religiösen Veranstaltungen wie Vorträgen, Konzerten, Cem Versammlungen statt.
Wer Sind die 12 Imame ?
Die Reihe der 12 Imame wird von Hz. ALI, dem Schwiegersohn des Propheten Mohammed's , angeführt . Und die darauf folgenden Imame sind seine Nachkommen. Nach den Aleviten und Schiiten sind die Blutsverwandten des Propheten , die 12 Imame, die rechtmäßigen Nachfolger, die den Islam als geistliche Oberhäupter anführen sollten.
Sie wurden alle in einer Zeitspanne von ca. 350 Jahren nacheinander ermordet.
Nur der letzte Imam, IMAM MEHDI, wurde nicht ermordet.
Er ist von der Erdoberfläche verschwunden.
Er ist der Erlöser auf den die Aleviten und die Schiiten warten.
                        Die Zwölf Imame
  1. ALI (599-661 n. Chr.), Beiname Haydar = Löwe (auch genannt als Allahs Löwe),
    geboren in Mekka, gestorben in Kufa/ Irak. Er ist Cousin, Adoptivsohn und Schwiegersohn des Propheten. Von den Zwölfen war er als einziger auch Kalif (656-661).
  2. HASAN  (624-670),
    in Medina geboren und in Medina gestorben, hielt sich mit  seinem Vater fünf Jahre im Irak auf; politisch unbedeutend; er war erster Sohn Alis.
  3. HÜSEYIN (626-680),
    in Medina geboren und in Kerbela/ Irak als Märtyrer gestorben, er war mit seinem Vater fünf Jahre im Irak, lebte dann in Medina; der Versuch, mit Hilfe der Kufaner 680 das Kalifat zu ergreifen, scheiterte, weil diese ihn wieder fallen ließen; in seiner medinensischen Zeit war er politisch überhaupt nicht aktiv; er ist der zweite Alisohn.
  4. ALI ZEYNELABIDIN ( = Zierde der Beter), 658/9-713/4,
    geboren in Medina, war mit Hüseyin und Ali drei Jahre im Irak, dann in Medina, überlebte das Massaker zu Kerbela als einziger (?) männlicher Sproß Hüseyins, zog sich danach in Medina völlig zurück und ging der Politik absolut aus dem Weg, starb in Medina.
  5. MUHAMMED BAKIR ( = der Öffner), 676/7-713/4,
    als Sohn Zeynelabidins in Medina geboren und in Medina gestorben. Er wagte sich etwas mehr in die Öffentlichkeit und ist bedeutend als Aufzeichner von Hadith (Taten und Aussprüche des Propheten), die damals in Büchern schriftlich fixiert wurden und für die dogmatisch- politische Entwicklung des realen Islam und für die Begründung häretischer Strömungen enorm bedeutend wurden. Von der Politik hielt sich Imam Bakir fern.
  6. ALI CAFER SADIK ( = Cafer der Wahrhaftige), 702-765,
    Bakirs Sohn, in Medina geboren und gestorben, wirkte öffentlich als Hadithaufzeichner, Rechtsexperte und naturwissenschaftler; war am Sturz der Ommayaden durch die Abbasiden (selbst Haschemiten) überhaupt nicht beteiligt; er ist Begründer der sogenannten caferitisch- schiitischen Rechtsschule, die für der >>orthodoxen<< Zwölferschiiten und für die Ismaeliten bedeutsam ist, nicht jedoch für die Aleviten.
  7. MUHAMMED MUSA KASIM (vom Ort Kasimain bei Bagdad, oder; der Gleichmütige), 745/6-799,
    in Medina geboren als Sadiks Sohn, wegen Unehrbietigkeit gegen den abbasidischen Kalif als  >>Schutzhäftling<<  nach Irak gebracht, verstarb in Kasimain; theoretisch und politisch unbedeutend.
  8. ALI- RIZA (Ali der Zufriedene), 765-818,
    Sohn des Imam Musa Kasim, geboren in Medina, und in Tus/ Nordostiran gestorben, lehnte das Kalifatsamt ab; theoretisch und politisch unbedeutend.
  9. MUHAMMED TAKI ( = der Gottesfürchtige), 811-835,
    Sohn des Ali-Riza, geboren in Medina (?) und gestorben in Bagdad/ Irak; theoretisch und politisch unbedeutend.
  10. ALI NAKI ( = der Reine), 828-868,
    geboren in Medina (?) oder Irak als Sohn Takis, gestorben in der damaligen Kalifresidenzstadt Samarra/ Irak. Theoretisch und politisch unbedeutend.
  11. HASAN ASKARI (von Askar = Militärstadt, was ein anderer Name für die Kalifatstadt Samarra war), 846-873,
    geboren in Medina (?) oder Irak als Nakis Sohn, verstorben in Samarra; theoretisch und politisch unbedeutend.
  12. MUHAMMED MEHDI (= der Erlöser), geboren 869
    in Samarra als einziger Sohn Askaris; trat mit fünf Jahren in die kleine Verborgenheit, das heißt, er war nur noch für einen ausgewählten, kleinen Kreis zu sprechen; trat 940/41 in die Große Verborgenheit, das heißt, er war für niemand zu sprechen und gab keine Anweisungen mehr, er war also für die Realität verschwunden, obgleich er noch existierend gedacht wurde. Zu seiner Lebzeit war er theoretisch und politisch unbedeutend, aber er hat einen hohen dogmatischen Rang im Zwölferschiismus, da seine Wiederkehr am Ende der Zeiten erwartet wird, damit er die ungerechten, despotischen Regimes vernichte und ein Reich der Gerechtigkeit, der Freiheit und des Überflusses errichte.“


Die Aleviten fasten zwölf Tage im Trauermonat Muharrem. Das Fasten ist Gedenken an die zwölf Imame und an das Massaker von Kerbela. Dort hatten im Jahre 680 die omayyadischen Truppen Imam Hüseyin mit seinen 72 Gefolgsleuten getötet, nachdem sie drei Tage lang in der Wüste vom rettenden Wasser abgeschnitten worden waren. 
Höhepunkt des Fastens ist der Aşure-Tag, der mit symbolträchtigen Speisen und Traueroden begangen wird. Die Geschichte des ersten Auseinanderbrechens der islamischen Gemeinde wird dabei in aller Tragik und Lebendigkeit neu durchlebt. Der Gedenktag bietet Gelegenheit, die der alevitischen Gemeinschaft widerfahrenen Traumata von Diskriminierung und Verfolgung als Fortsetzung jenes frühesten Unrechts auszudeuten und erinnerlich zu halten.
Der SEMAH
Der Semah ist ein wichtiger religiöser ritueller " Tanz " der Aleviten. Er gehört zu den 12 Pflichten in der CEM- Veranstaltung (eine Art Gottesdienst ).
Nach der Überlieferung vom 6. Imam im " IMAM CAFER BUYRUK " wurde der Semah erstmals im " Geheimbund der VIERZIGER " vollzogen. Dieser Bund bestand aus 17 Frauen und 23 Männer und geht auf eine früh-alevitische Glaubensgruppe des 6. Jahrhunderts zurück.. Unter diesen Personen war auch Ali ,der Schwiegersohn Mohammed's vertreten. In diesem Bund wurde dann in Anwesenheit von Propheten Mohammed eine Traube zerdrückt, so das alle ein Schluck davon einnahmen. Daraufhin haben die " Vierziger " den Semah " getanzt ".
Anderen Quellen zufolge ist der Semah ein Relikt aus voralevitischen alttürkischen Religionen ( Schamanismus ) , die von den Aleviten in den Frühislam eingebettet worden sind.
Der Semah ähnelt einem Reigentanz. Allerdings sollte er nicht als folkloristisches Element betrachtet werden, das zu feierlichen Anlässen oder gar zum Vergnügen getanzt wird. Der Semah ist vielmehr ein Gebetsritual, der nur in der Cem-Zeremonie vorgetragen werden sollte.
Der Semah wird von Frauen und Männer unterschiedlichen Alters ( ohne Kinder unter vierzehn ) praktiziert. Die Kleidung sollte aus den Alltagskleidern bestehen, weil es nicht auf die äussere, sondern auf die innere Vereinigung mit Gott und Natur ankommt.. Die Semah-Mitglieder bewegen sich in einer kreisförmigen Figur. Dabei drehen sie sich zusätzlich um die eigene Achse. Die Handinnenfläche der rechten Hand zeigt nach oben und die linke Handinnenfläche ist auf den Boden gerichte. Es finden keine körperlichen Kontakte, wie zum Beispiel Hände halten, zwischen den Teilnehmern statt. Die dabei dargestellte Figur, also das Drehen in einer " Kreisbahn " und das Drehen um die eigene Achse, symbolisiert nicht nur das Universum, wo die Planeten in einer Umlaufbahn um die Sonne und um ihre eigene Achse kresien, sondern auch die ewigen Kreisläufe des Lebens und der Natur. Denn für die Aleviten ist die Dreieinigkeit von GOTT- MENSCH- NATUR ein sehr wichtiges Element ihrer Religion. Nur wenn alle drei vereint sind, also in Eins verschmolzen sind, kann man zur Wahrheit gelangen. Wenn man nur eins der drei als Schwerpunkt oder als das Höchste anpreist, so verschwindet die Harmonie zwischen allen drei, was dann zur Chaos führen kann. Die Aufgabe des Menschen ist also das Erreichen des " Eins-Werden" mit Gott und Natur. Die Dreieinigkeit Gott-Mensch-Natur ( nicht zu verwechseln mit der christlichen Dreifaltigkeit ) wird vom Semah-Teilnehmer in dem Ritual symbolisiert. Die langsamen Rhytmen der SAZ ( Langhals-Laute ) zu Beginn des Semah, führen jeden Teilnehmer des Cemin einen mystischen Zustand. Nach und nach werden die Rhytmen schneller und durch diese unterschiedliche Phasen versucht der Semah-Teilnehmer den Zustand der Vereinigung von Gott- Mensch- Natur zu erreichen. Die nach oben und unten gerichteten Hände versuchen dabei symbolisch eine Verbindung / Vermittlung zwischen Erde und Gott darzustellen. Die Flugbewegung des bei den Aleviten heiligen Tieres, des Kranichs ( Turna ), wird ebenfalls nachgeahmt.
Leider wird der Semah heutzutage von den alevitschen Jugendlichen nicht ausreichen als religiöses Ritual wahrgenommen und gewürdigt. Einige verwechseln den Semah mit Folklore und versuchen überall, wo es sich anzubietet scheint, den Semah zu " tanzen" . Doch wenn wir nicht selber unsere Fehler korrigieren, werden vielleicht unsere Kinder den Semah wirklich nur als Folklore kennen lernen.
MAN KANN  UND  SOLLTE  AUCH  NICHT IN  HOCHZEITEN, FEIERLICHEN  ANLÄSSEN ODER  POLITISCHEN  VERANSTALTUNGEN DEN  SEMAH  VORFÜHREN  ODER " TANZEN " . DENN  SO GEHT  DER  GANZE  SINN  DES  SEMAH'S,  DAS EINS  - WERDEN  MIT GOTT UND NATUR,  REGELRECHT  VERLOREN !!!!!
DEGERLI  CANLAR ! ! ! SEMAHLARIMIZA SAHIP CIKALIM. HER  EGLENCELERDE, GECELERDE VE  DÜGÜNLERDE SEMAH  DÖNMEYELIM..... SEMAHIN TEK  YERI CEM' LERIMIZDIR, HÜNKAR BEKTASI VELI, ABDAL MUSA ANMA vb. GÜNLERIDIR ! ! !

HISTORISCHER ÜBERBLICK UND ENTWICKLUNG DES ALEVITENTUM !
Um das Alevitentum als Religion, Kultur und Philosophie besser zu verstehen, sollte man ein Blick auf seine Entwicklungsgeschichte werfen.
Nach dem Tod des islamischen Propheten MOHAMMED ( 632n.Chr.), begann die Spaltung im Islam . Die Streitigkeiten um die Nachfolge des Propheten (Khalifen-Streit)  führte zu der Entstehung der Hauptkonfessionen SUNNISMUS,  SCHIISMUS und dem ALEVITENTUM. Die Anhänger des Sunnismus unterstützten den einflußreichen Ebu-Bekir, während die Aleviten und Schiiten ALI Ibn Talib als den rechtsmäßigen Nachfolger ernannten. ALI war der Cousin, Adoptivsohn und Schwiegersohn des Propheten. Der Clan der Omayyaden, dem auch Ebubekir angehörte, setzte sich um die Vorherrschaft im Islam durch. Zur Erhaltung ihrer Herrschaft wurden die Aleviten und Schiiten verfolgt und ermordet. Die Familie des Propheten ( Ehli-Beyt ) wurde im Laufe der Zeit nach und nach brutal ermordet, um die Opposition zu schwächen. Höhepunkt dieser Morde war das Massaker in KERBELA ( Irak ), indem der dritte Imam, IMAM HÜSEYIN (Sohn von Ali ) samt seiner Familie und Freunde ums Leben kam.
Die Sunniten bestimmten nun, welche Teile der vom Propheten hinterlassenen religiösen Schriftstücke als heiliges Buch (KORAN) zu gelten hatten und wie sie zu interpretieren seien. Während sich der Sunnismus und Schiismus immer mehr annährten, nahm die Entwicklung im Alevitentum einen ganz anderen Gang. Die Entwicklung im Alevismus wurde stark durch andere Kulturen, Religionen und Philosophien beeinflußt ( Zarathustra, Schamanismus etc..). Das Alevitentum entwickelte sich zur einer naturver- bundenen, toleranten, weltoffenen, Bescheidenheit und Nächstenliebe ausstrahlende Konfession des Islam. Die Aleviten lehnen die Schariat (Gesetzeskodex im orthodoxen Islam ) und die Sunna (Verhaltensformen und -techniken im orthodoxen Islam ) ab und treten für Religionsfreiheit, Menschen-rechte, Gleichberechtigung der Frau in der Gesellschaft  und Trennung von Staat und Religion ( Laizismus ), ein.
Aufgrund dieser liberalen Lebensauffassung wurden sie immer wieder Opfer der gnadenlosen Verfolgung durch die orthodoxen Moslems. Zur Zeit des Yavuz Sultan Selim's wurden sie im Osmanischen Reich zu Zehntausenden (ca. 40 000) massakriert. Durch aktiven Widerstand versuchten die Aleviten sich dieser Willkür und Tyrannei zu entziehen (z.B. die Revolte um 1240 um BABA ILYAS oder der Aufstand des SEYH BEDRETTIN im 14.Jhr.)
Die Übergriffe, Hetzkampagnen und Assimilationsversuche hielten bis zum heutigen Tag an. Jüngste Beispiele dafür sind die Massaker in den 70 'er Jahren in CORUM und MARAS (ca. 100 Tote), oder SIVAS im Juli 1993 ( 37 Tote) und ISTANBUL im März 1995 (ca. 30 Tote ). Die erwähnten Städte liegen alle in der Türkei. Offiziel wird die Existenz der Aleviten in der Türkei immer noch nicht anerkannt, obwohl sie 1/3 (ca.20 Mio) der türkischen Bevölkerung ausmachen.
Das Alevitentum wurde stark durch den Philosophen und Reformator HÜNKAR BEKTAS VELI geprägt, der zwischen 1210 und 1271 gelebt hat. Großen Einfluß hatten auch die Volksdichter YUNUS EMRE (1241-1319), NESIMI (1339-1418), PIR SULTAN ABDAL und viele mehr. Viele der alevitischen Dichter und Philosophen wurden durch islamische Fundamentalisten gefoltert und ermordet.
Auch im Alevitentum gibt es bestimmte Regeln, wie die Lehre von den VIER TORWEGEN und die Trinität des
"BEHERRSCHE DEINE HÄNDE, DEINE ZUNGE UND DEINE LENDEN
" Die alevitischen Gemeinden werden durch DEDE's , den geistigen Führern, geleitet. Die Aleviten kommen bei den CEM's (eine Art Gottesdienst ) zusammen und versuchen hierbei auch eventuell vorliegende Probleme gemeinsam zu lösen. Im Alevismus steht der MENSCH im Mittelpunkt der Religion und nicht irgendwelche überholte und unmenschliche Dogmen.
Das Alevitentum ist außerhalb der Türkei noch in Syrien, Ägypten, Albanien und bei den aus der Türkei stammenden  Immi-granten in Westeuropa verbreitet. 

Hiç yorum yok:

Yorum Gönder