Aphrodisias die Stadt mit Liebe und Kunst
Die Ursprünge der Stadt reichen bis ins dritte
vorchristliche Jahrtausend. Funde im nahegelegenen Pekmezgebirge deuten sogar
auf eine noch ältere, bis ins Neolithikum (5. Jt. v. Chr.) erkennbare
Zivilisation. Die Stadt liegt auf eine malerische Landschaft in milden 600
Metern Höhe über dem ,Meeresspiegel, am Fuß des 2308 Meter hohen Akdağ. Den
Namen Aphrodisias erhielt die Stadt zu Ehren der Liebesgöttin Aphrodite.
Ursprünglich hieß Aphrodisias „Lelegonpolis“
„Stauropolis“, später Megapolis und schließlich nach dem
byzantinischen König Ninos „Ninoi“.
Folgt man den Ausführungen des byzantinischen Schriftstellers Stephanos, so
war die Stadt in der Frühzeit unter dem NamenNinoe bekannt,
was den Einfluss des legendären Assyrerkönigs Ninus vermuten lässt. Eine andere
Theorie bringt Ninoe mit
der meist nackt dargestellten syrisch- palästinänsischen Liebesgöttin Asarte in
Verbindung, die ebenfalls den Beinamen Nina trug. Der Name Aphrodisias taucht
erstmalig im 3. Jh. v. Chr. auf und wurde im 2. Jh vor Chr. durch einen römischen
Verwaltungsakt auf Anraten des Orakels von Delphi zur offiziellen Bezeichnung
der Metropole.
Im Jahre 82 vor Chr. schickte der römische General Sulla dem
Aphrodite-Tempel eine Krone sine Axt, die damals im Gebiet Karien als heilig
galt. Das zeigt, dass Aphrodisias zu dieser Zeit schon sehr an Bedeutung
gewann.
Um 39 vor Chr. wurde Aphrodisias steuerfrei und war 10 Jahre später, also
mit dem Beginn des Römischen Reiches unter Augustus, eine reiche und berühmte
Stadt.
Die Stadt pflegte eine enge Beziehung zum julisch-claudischen Kaiserhaus
und unterstützte während der römischen Bürgerkriege Cäsar und Oktavian, was ihr
zu weiterem Wohlstand und zahlreichen Privilegien verhalf. Ihre ausschweifenden
Festlichkeiten wurden bald zum Magneten für zahlreiche Kaufleute und
Reiselustige.
Im 2. Jh. nach Chr. vereinigte Aphrodisias sich mit der Nachbarstadt
Plarasa. Das geschah damals dadurch, dass man gemeinsame Münzen prägte.
Zwar war Aphrodisias in byzantinischer Zeit noch Bischofssitz, der Glanz der Stadt, die
einst so heilig war, dass sie bis ins 4. Jh. n. Chr. keine Stadtmauer
benötigte, war jedoch verblasst. Aphrodisias wurde in dieser Zeit in Stravpolis
/ „Stauropolis“
("Stadt des Kreuzes") umgenant. Als
Hauptstadt der Provinz Karien wurde sie jedoch am häufigsten Karie genannt, wovon sich das heutige Geyre ableitet. Nach einigen Erdbeben verlor
die Stadt mehr und mehr an Bedeutung.
Die Feldzüge der Seldschuken im 11. und 13. Jahrhundert gaben ihr schließlich
den Rest. Zu den bedeutendsten Söhnen der Stadt zählt Alexander von
Aphrodisias, einer der einflussreichsten Aristoteles-Kommentatoren.
Die aus Pergamon abgewanderte Künstler gründeten in
Aphrodisias die einflussreichste und bedeutendste
Bildhauerschule der Antike. In Aphrodisias entstandene Kunstwerke wurden
überwiegend nach Rom exportiert, aber auch ins griechische Olympia. Die Bildhauer belieferten aber
auch wohlhabende Städte Nordafrikas,
so z. B. Leptis Magna.
Begünstigt durch die nahe gelegenen Steinbrüche auf Akdağ, erblühte eine umfangreiche Marmor-Industrie,
der einzigartige blauweiß leuchtende
Mrmor und eine berühmte Bildhauer-Schule. Aphrodisias war aber auch bekannt
für feine Textil-Produkte (Wolle und
Baumwolle). Die Stadt wurde, beginnend in augustescher Zeit, in den ersten
beiden Jahrhunderten n. Chr. wie viele kleinasiatische Städte mit zahlreichen
öffentlichen Bauten versehen. Im späten 3. Jahrhundert wurde sie Hauptstadt der
neu eingerichteten Provinz Caria.
Ausgrabungen :
* Charles Texier'le 1802–71 fr.
* Paul Gaudin'in 1904–05 fr.
* Giulio Jacopi 1937 it.
* Kenan T. Erim von New York
Üniversitet 1961
* Prof. R.R.R. Smith von Oxford
Universität Lincoln Klassische
Archäologie und Kunst Professor mit
New York Universität Güzel
Sanatlar Enstitüsü'nde Prof. Christopher Ratte' 1992
"Heiraten
? Ich ?Ich bin doch verheiratet. Wie soll ich eine bessere Frau finden als
Aphrodite ?" (Kenan T. Erim, Leiter derAusgrabungen in Aphrodisias)
Architektur
und Sehenswürdigkeiten der Stadt:
Die
Stadtmauer
Aphrodisias hatte sehr lange Zeit keine
Stadtmauer, weil man glaubte, die Stadt sei durch den Tempel der Aphrodite
geschützt. Erst zur Zeit der gotischen Züge, also der Völkerwanderung, bauten
die Einwohner in großer Eile eine Mauer zum Schutz. Da nur sehr wenig Zeit zur
Materialbeschaffung blieb, verwendeten sie einfache Bausteine von zerstörten
Denkmälern. Aus diesem Grund kann man in der Stadtmauer architektonische Teile
und Inschriften finden.
Die Mauer hat drei große und drei kleine
Stadttore. Die Hauptstraßen, die bei diesen Toren begannen, kann man heute nur
noch teilweise erkennen.
Das
Theater
hat eine kunstvolle Scaea die von C.
Julius Zoilos in den 27 v. Chr. in Auftrag gegeben wurde so kann man es einer Inschrift auf dem Bühnengebäude entnehmen). Es erhielt
marmorne Sitze im 1. Jhd. n. Chr. Vor der Scaena war ein dorisches logeion,
dahinter eine zweistöckige Fassade. Eine Vielzahl von Statuen wurden in der
Orchestra oder vor der Scaena gefunden. Im Innnern des Bühnengebäudes befanden
sich sechs mittelgroße Umkleide- oder Abstellräume. Am nördliche Bühnenzugang
entstand im 2. und 3. Jahrhundert ein wahres Archiv zur Geschichte der Stadt.
Die Wand dieses Teils des Bühnengebäudes, in einer Höhe von 5 m und einer Länge von 15 m erhalten, war mit
griechischen Inschriften bedeckt. In
der halbkreisförmigen Orkestra wurden zur Zeit des Marcus Aurelius (161-180)
Stierkämpfe und Gladiatorenwettkämpfe durchgeführt. Für diese Kämpfe wurden die
unteren Sitzreihen zur Sicherheit abgebaut. Die meisten dieser Inschriften sind
Briefe römischer Kaiser und anderer leitender Persönlichkeiten von der späten
Republik bis zur Mitte des 3. Jahrhunderts n. Chr. . Das Bühnengebäude ist das
älteste dreistöckige Bühnengebäude ganz Anatoliens. Es ist im dorischen,
ionischen und korinthischen Stil gebaut. In Nischen befanden sich große
Statuen, von denen zum Beispiel die des Apollos gefunden wurden. Inschriften an
der nördlichen Bühnenwand berichten über Sonderrechte, die der Stadt eingeräumt
wurden.
Tiberius-Portiko/Torgebäude:
Der Name dieses Platzes,
der mit Säulen und Portikos umgeben ist, stammt von einer Inschrift, die
besagt, dass das Gebäude dem Kaiser Tiberius gewidmet war. Auf der Agoraseite eine zweigeschossige Fassade mit von
Säulen flankierten Aediculen und an jedem Ende einen vorspringenden,
turmartigen, tonnengewölbten Raum, der an die Colonnaden der Porticus anschloß.
Bei den Versuchen das Grundwasserproblem zu lösen, wurde es nach dem Erdbeben
des 4. Jahrhunderts in in Nymphäum umgewandelt. Ein Auffangbecken wurde
angebaut, und die Fassade wurde mit einem System von Tonröhren versehen, die
das Wasser in das Becken leiteten. Aus den Nischen des Tores fand man
zahlreiche Statuen und ungewöhnliche Reliefplatten (Kentauromachie,
Amazonomachie, Götter gegen Giganten), im Auffangbecken wiederverwendet.
In der Mitte des Portikos befindet sich ein Pool, 260 m (!) lang, 25 m breit und 1,20 m tief. Dieser Pool
wurde nach einem Erdbeben gebaut, um Überschwemmungen unter Kontrolle zu
halten. Er diente auch als Wasser-Reservoir für die Hadrians Bäder.
Thermen
Im Vorhof der
Palaestra wurden große Mengen von Architekturteilen gefunden, darunter große
Pilaster, in deren Akanthusranken sich Eroten, Vögel und allerlei Getier
tummeln; ferner eine Reihe von Konsolen mit kolossalen Köpfen, darunter Medusa,
Herakles, Perseus, Minotaurus, die das Gebälk der Palaestra geschmückt hatten.
Eine Reihe von lebensgroßen Statuen wurde auch in der Westporticus der
benachbarten Agora gefunden.
Die
Räumlichkeiten dieser Thermen waren fast symmertrisch angeordnet. Ein
Mittelsaal, wahrscheinlich das Caldarium, ist von großen Galerien flankiert. Im
Kellergeschoss befinden sich die Heizräume mit einem System von
Bedienungskorridoren und Wasserkanälen. Das Mauerwerk besteht aus leichtem
Sandstein und war mit Marmorplatten verkleidet. Tepidarium, Sudatorium,
Frigidarium und Apodyterium befanden sich in den seitlichen Galerien.
Odeion
Halbrund mit Sitzreihen,
Bühnenwand. Der Korridor hinter der Bühne öffnete sich nach Süden auf einen von
Säulenhallen umgebenen, an die Nord-Porticus der Agora angrenzenden Platz, wo
Statuen von angesehenen Bürgern der Stadt standen; Nordwestlich des Odeion, an
seine Rückwand angelehnt, befindet sich eine runde Plattform auf Stufen mit
einem in der Mitte in den Boden eingelassenen Sarkophagkasten. Nördlich davon
befand sich vielleicht ein Gymnasium, bevor das Odeion gebaut wurde. Im 4.
Jahrhundert war dort eine Bildhauerwerkstatt, wie man aus zahlreichen
vollendeten und unvollendeten Bruchstücken von Skulpturen schließen kann, die
hier gefunden wurden. Westlich des Odeions liegt ein ausgedehnter
Gebäudekomplex mit einem Triconchos und einem Peristylhof sowie Wohnquartieren.
In spätrömischer Zeit war dies vielleicht der Wohnsitz des örtlichen Gouverneurs,
später wurde der Komplex zum Palast des Bischofs von Aphrodisias umgewandelt.
Orchestra mit opus sectile Boden dekoriert.
Ursprünglich
war das Odeion überdacht, die oberen Sitzreihen stürzten wohl beim Erdbeben des
4. Jahrhunderts ein. Folgen der Überschwemmungen, durch das Erdbeben
verursacht, sind in der Orchestra sichtbar.
1962 durch Zufall entdeckt, südlich des Aphroditetempels; 1965 Porticus
hinter dem Bühnenkorridor.
Gruppe von fünf
Räumen nördlich des Odeion
Gruppe von
fünf Räumen nördlich des Odeion. In zwei der Räume wurden der Hauptteil der
Skulpturen gefunden, beide sind zur Straße hin geöffnet. Bei den drei weiteren
Räumen ist es nicht klar ob sie tatsächlich zur Werkstatt gehören.
Die genauen Ursprünge der Schule sind nicht bekannt. Möglicherweise kamen
einige Künstler im 2. Jahrhundert v. Chr. aus Pergamon. Auf alle Fälle muss die
Qualität des vorhandenen Marmors eine große Anziehungskraft gehabt haben. Die
Bildhauer von Aphrodisias waren direkte Abkömmlinge der hellenistischen Kunst.
Die Langlebigkeit der Schule - vom 1. Jahrhundert v. Chr. bis zum Ende des 5.
Jahrhunderts n. Chr. - ist selten, wenn nicht einzigartig und ermöglicht, die
Originalität und den Beitrag der Künstler von Aphrodisias zur
griechisch-römischen Plastik gebührend einzuschätzen.
Bischofspalast
Der
Peristyhof ist mit blauen Marmorsäulen auf hohen Basen dekoriert. Drei gewölbte
Kammern (später datiert) öffnen sich in die südliche Porticus des
Peristylhofes. Vor diesem stehen zwei kleinere blaue Marmorsäulen. An der westlichen
Porticus sind zwei Räume mit buntem, geometrischen Mustern verzierten
Mosaikfußböden gelegen. Ebenso sind noch Reste von Freskomalereien vorhanden.
Durch ein großes Eingang wurde eine dreigliedrige Halle vom Peristylhof
betreten. An der Halle wurden ein kleines Bad und eine Latrine gefunden.
Der Aphroditetempel: Peripteros
Der Aphroditetempel ist das wichtigste Bauwerk der Stadt. Er wurde im 1.Jh
vor Chr. im ionischen Stil mit 13 Säulen an den
Langseiten, der für Anatolien typisch ist, erbaut. Die 14 gewaltigen
Säulen stehen heute immer noch.
Oktostylos mit 13 Säulen an den Langseiten, nach Osten
ausgerichtet; Pronaos mit Mosaikboden, Cella, Kein Opisthodom oder Schatzraum
hinter der Cella.
Heiligtum
seit spätarchaischer Zeit. Der Tempel wurde unter Augustus vollendet, das
Temenos erhielt seine Form unter Hadrian.
Im heiligen Teil des Tempels, der durch ein monumentales Eingangsgebäude
vom übrigen Tempel getrennt war, befand sich das Kult-Denkmal der Göttin
Aphrodite.
Dieser Bereich durfte nur von Priestern betreten werden, die einer
Erzählung nach ausschließlich männlich waren.
Der Tempel war Zufluchtsort für Schutzsuchende und Wallfahrtsort. Mit der
Christianisierung der Stadt wurde der Tempel zur Kirche umgebaut. Aus diesem
Grund fand man dort auch Darstellungen von Jesus und Maria. Die Kirche wurde
bis zum 11.Jh. nach Chr. benutzt, dann jedoch von einem Erdbeben zerstört.
Bildhauerschule:
Das Gebäude befindet sich neben der berühmten Aphroditetempel . Den Marmor für ihre Werke bezogen die Bildhauer aus den
Marmorsteinbrüchen in der Nähe der Stadt. Dieser hochwertige Marmor war ein
Exportgut, das für das Wirtschaftsleben in Aphrodisias von Bedeutung war. Viele
der Kunstwerke können im Aphrodisias-Museum am ehemaligen Dorfplatz besichtigt
werden.
Ein sehr imposantes Werk der Bildhauer und Architekten von Aphrodisias
konnte aus Fundstücken beinahe zu achtzig Prozent rekonstruiert werden.
Das Tetrapylon:
Das Tetrapylon (Korinthisch gebaut) wurde in 2 jh. nach Chr. gebaut und ist
ein Tor auf der Nord-Süd-Straße der Stadt. Den Namen hat das Tor wegen seiner
vier Säulen an jeder Seite. Die genaue Funktion des Tores ist nicht sicher,
allerdings versammelte sich die Prozession zum Tempel am Tetrapylon, bevor sie
den Tempel betrat. Neben dem Tetrapylon liegt Prof. Erim begraben, der
Drahtzieher dieser Restauration war. Diese ist die wichtigste, die je in
Anatolien durchgeführt wurde.
Das Stadion
Das Stadion 262m lang und 50m breit und ist das am besten erhaltene Gebäude
der Stadt und eines der wichtigsten antiken Bauwerke der Welt. Es ist elyptisch
geformt und bietet 30.000 Menschen Platz. Die 22 Sitzreihen wurden auf die
schrägen Gewölbe platziert, in denen sich damals Geschäfte und Lagerdepots
befanden. Der Zuschauerraum wurde durch tunnelförmige Eingänge betreten.
Das Stadion wurde hauptsächlich für athletische Sportveranstaltungen und
später auch als Arena genutzt. Wenn es nötig war, wurden dort die
Volksabstimmungen durchgeführt.
Säulenhalle,
Sebasteion
dorisch;
ionisch; korinthisch, Beide, nicht ganz gleichen Porticus hatten Fassaden wie
eine Bühnenfront: drei Geschosse von Halbsäulen, dorisch im Untergeschoß,
ionisch im etwas niedrigeren Mittelgeschoß und korinthisch im noch niedrigeren
Obergeschoß.
Eine Anzahl
großer Relief- und Ornamentplatten wurden innerhalb und außerhalb der Porticus
gefunden. Sie stammen aus den Intercolumnien der beiden Obergeschosse. Die
Reliefs des Mittelgeschosses der Südporticus hatten mythologische Themen, die
des Obergeschosses hingegen zeigten Gestalten des Kaiserhauses; Nordporticus
wurde durch Erdbeben im 4. und 7. Jahrhundert schwer beschädigt. Viele der
Reliefs der Intercolumnien wurden verschleppt und sind verloren. Sie zeigen
Personifikationen und kosmische Gestalten. Vom Tempel sind nur noch Spuren der
Crepis und des Stylobats sowie Säulentrommeln, korinthische Kapitelle und
Architravblöcke erhalten.
Das
Sebasteion liegt im südwestlichen Teil der Stadt, östlich der Agora, und ist
weder auf diese, noch auf ein anderes Gebäude ausgerichtet. Es ist ost-westlich
orientiert und besteht aus zwei etwa 80 m langen parallelen Porticus von einander
gegenüberliegenden Halbsäulen, getrennt durch eine etwa 14 m breite Prozessionsstraße.
Im Westen waren die Porticus durch ein Tor verbunden (Propylon), das auf die am
Tetrapylon vorbeigehende Straße führte. Am gegenüberliegenden Ende führte eine
in byzantinischer Zeit zugefügte Treppe zu einem Podium, auf dem der den ganzen
Komplex beherrschende Tempel stand. Beide, nicht ganz gleichen Porticus hatten
Fassaden wie eine Bühnenfront: drei Geschosse von Halbsäulen, dorisch im
Untergeschoß, ionisch im etwas niedrigeren Mittelgeschoß und korinthisch im
noch niedrigeren Obergeschoß.
Die Reliefe zeigen mythologische Szenen wie zum Beispiel
Dionisos und Herkules, die aus Troja flüchten und Bilder von Kaisern wie
Augustus oder Cäsar und deren Familien.
Durch Inschriften ist erwiesen, dass die Porticus von zwei verschiedenen
Familien aus der Regierungszeit des Claudius und des Nero gestiftet waren. Das
Propylon war eine Stiftung derselben Familie, die die Nordporticus geweiht
hatte. Seine Fassade war mit zwei Geschossen von Aediculen versehen und war mit
einer großen Anzahl von Statuen der iulisch-claudischen Familie geschmückt;
Nordporticus wurde durch Erdbeben im 4. und 7. Jahrhundert schwer beschädigt.
Im und um den Tempel und der Prozessionsstraße entlang wurde ein ausgedehntes
System von Abflußrohren und Wasserkanälen angelegt, um das
Überschwemmungswasser abzuleiten; Zwischen dem 5. und 7. Jahrhundert wurde der Gebäudekomplex
nicht mehr oder nur noch gelegentlich als Marktplatz
benutzt. Sein vollständiger Zusammensturz erfolgte im Erdbeben des 7.
Jahrhunderts. Viele Bauteile des Sebasteions wurden als Spolien
wiederverwendet.