HIERAPOLIS
Stadtgründer:
Die Stadt wurde um 180 v.Chr. vom pergamenischen König Eumenes II. als Grenzfeste gegen die Psidier gegründet.
Namensursprung:
Nach dem offiziellen Mythos des pergamenischen Königshauses, leitet sich die Dynastie von König Telephos her, dessen Gemahlin Hiera hieß.
Nach ihr, der mythischen Stammutter seines Geschlechtes, könnte König Eumenes, die von ihm begründete Stadt benannt haben.
Andere Quellen sind der Meinung, daß das Wort “Hiera” soviel wie “heilig” bedeutet und die Stadt auf Grund ihrer bedeutenden religiösen aktivitäten seit der Antike
„Hierapolis = Heilige Stadt“ heißt.
Geschichtlicher Hintergrund:
• In der Mitte der schmalen und langen Terasse, auf der die antike Stadt Hierapolis gegründet worden ist, befindet sich eine Höhle, die im Volksmund als “Dämonenhöhle” oder “Teufelsloch” bezeichnet wird.
• Man glaubte, daß diese Höhle, der Eingang zur unterirdischen Welt Hades war.
• Sie ist der Ursprung der Quelle, der die Terassen mit Wasser versorgt.
• Aus der Höleneingang strömten Kohlendioxyd-Gase, die für alles Lebendige totbringend wirkten. Allerdings gelang es den Priestern des Tempels längere Zeit in der Höhle zu verweilen, indem sie ihren Atem anhielten und sich an den Löchern orientierten, den Sauerstoff enthielten.
• Duch dieses “Wunder” vermehrten sie den Ruhm des Ortes und trugen zur Entwicklung der Stadt bei.
• Infolge der reichen heilenden Eigenschaften des Wassers entwickelte sich um die Thermalquelle zuerst ein Thermen-Tempel Zentrum.
• In der Antike erstreckte sich eine leicht begehbare natürliche Strasse von großer militärischer und wirtschaftlicher Bedeutung von Milet aus beginnend durch das Tal der Mäander an Osten bis Syrien und Persien. Sie führte an Hierapolis vorbei.
• Entlang dieser Straße, die Ägais und Osten verband, wurden viele Städte gegründet. Drei von ihnen waren Colossae, Laodicea und Hierapolis.
• Ein berühmter Historiker aus Anatolien, Strabon, weist auf die wirtschaftlichen und kulturellen Funktionen dieser drei Städte im 2. Jh.v.Chr. hin. Nach Strabon wurde hier Wolle von sehr guter Qualität produziert; Stoffe aus Wole und Baumwolle wurden infolge der farbfestigenden Wirkung des Wassers des Flusses Lykos gewaschen und von hier aus exportiert.
• In verschiedenen Quellen wird erwähnt, daß Hierapolis ein Ort war, wo die Einwohner der umliegenden Städte, insbesondere von Laodicea Lager aufschlugen, um die Thermalquellen zu nutzen.
• Die Entwicklung von Laodicea und die Tatsache, daß die Bedeutung der Thermen wuchs, trugen zur Vermehrung der Ansiedler bei, so daß die Gründung einer zweiten Stadt notwendig wurde.
• Das Gebiet gehörte im 2.Jh.v.Chr. dem König von Pergamon, der an dieser strategisch wichtigen Stelle ein leicht zu verteidigendes Bollwerk anlegen ließ.
• Hierapolis als eine Militärkolonie schützte damit auch die nicht weit entfernte Stadt Laodicea.
• Um 133 v.Chr. vermachte der letzte pergamenische König Attalos der III. das gesammte Königreich und damit auch die Stadt Hierapolis per Testament an die Römer.
• Hierapolis wurde mehrmals durch Erdbeben zerstört, aber immer wieder aufgebaut(17. und 60 n.Chr.)
• Seine Glanzzeit erreichte Hierapolis im 2. und 3. Jh.n.Chr. Aus dieser Zeit stammen auch die meisten Bauwerke, die heute das Bild der Ausgrabungsstädte bestimmen.
• Unter Alexander Severus wird wieder von einem Erdbeben berichtet, das gleichzeitig mit dem Niedergang des römischen Reiches zur bedeutungslosigkeit der Stadt führte (235 n.Chr.).
• Wir wissen zwar, daß der christliche Kaiser Valens im Jahre 370 einige Zeit hier verbrachte, und selbst nach um 900 Hierapolis als blühende Bischofssitz bei Leo dem Weisen erwähnt wird, doch der Glanz der römischen Epoche war unwiederbringlich vorbei.
• Vom 7. Jh. an erlebte die Stadt zahlreiche Überfälle arabischer Glaubenskrieger.
• Nach der Einwanderung der türkischen Seldschuken im 11.Jh. kam die Stadt, ebenso wie das benachbarte Laodicea unter deren Verwaltung.
• Das Letzte Erdbeben war im Jahre 1354.
• In der Mitte des 15.Jh. brachten schließlich die Mongolen unter Timur jeglich verbliebene Stadtleben zum Erliegen.
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